AKWL MB 3-2014 - 28.04.2014 - page 17

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AKWL MB 03 / 2014
Aus- und Fortbildung
Pharmakovigilanz stärker im Apothekenalltag verankern
Nur drei Prozent der UAW-Meldungen erfolgen über die Apotheke
Bei der Arzneimitteltherapiesicher-
heit steht die Organisation rund um
das Arzneimittel, also der Medika-
tionsprozess, im Fokus. Bei der Arz-
neimittelsicherheit wiederum steht
die Qualität und Sicherheit des Arz-
neimittels, die Produktsicherheit, im
Vordergrund. Hier spielen die Spon-
tanmeldesysteme eine große Rolle.
Durch Spontanmeldesysteme wird
der bestimmungsgemäße Gebrauch
von Arzneimitteln – also das, was in
den Fachinformationen steht – im-
mer wieder neu definiert.
Das Landeszentrum Gesundheit NRW
erhob über einen Zeitraum von zwölf
Monaten in öffentlichen Apotheken
unseres Bundeslandes deren Pharma-
kovigilanz-Aktivitäten.
Insgesamt beteiligten sich 18 Kreise
und Städte an dem Projekt. Ausge-
wertet wurden Ergebnisse aus 232
Apotheken.
Die zentralen Ergebnisse: In 17 Pro-
zent der Apotheken war kein Phar-
makovigilanzsystem vorhanden, in
24 Prozent der Apotheken war die-
ses rudimentär verankert. Vorrangig
wurden Qualitätsmängel bei Arz-
neimitteln dokumentiert. Risiken
durch Nebenwirkungen, Wechsel-
wirkungen oder Missbrauch wurden
deutlich seltener erfasst.
Gerade drei Prozent aller UAW-
Meldungen im Jahre 2012 stammen
von der Arzneimittelkommission der
Deutschen Apotheker (AMK). Ab-
solut sind dies 1745 Meldungen der
AMK. Dem gegenüber stehen ca.
21.000 Apotheken in Deutschland.
Wir als Apothekerkammer möchten
Sie bitten, Qualitätsmängel und Ri-
siken von Arzneimitteln konsequent
der AMK zu melden.
Wir unterstützen Sie dabei, z. B.
durch die Fortbildungsreihe „AMK-
Meldungen – wie setze ich sie in der
Praxis um“ mit dem Referenten Dr.
Sebastian Baum (am 7. Mai in Pader-
born und am 20. Mai in Dortmund)
oder auch durch eine geplante Mul-
timedia-Lektion mit Referenten der
AMK. Bitte melden Sie sich wie ge-
wohnt über den Fortbildungskalen-
der der AKWL-Homepage an.
Über die Website der AMK
unter
gelangen Sie zum UAW-Be-
richtsbogen und zum Berichts-
bogen für Qualitätsmängel.
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