AKWL MB 3-2014 - 28.04.2014 - page 26

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03 / 2014
Ausbildung pKA/ PTA
Wer ausbildet, sichert bekanntlich Fachkräfte für seine Apotheke und bietet jungen Menschen eine berufliche Zukunft.
In Zeiten des demografischen Wandels und sinkender Schulabgängerzahlen gilt es, auch für Interessenten an einer du-
alen Ausbildung ein Angebot bereitzuhalten. Zum 1. August 2012 ist die neue Ausbildungsordnung für Pharmazeutisch-
kaufmännische Angestellte in Kraft getreten. Hierzu haben wir Eva-Maria Küper (Apothekerin und Fachkundelehrerin)
befragt.
Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter verschärft sich
Ausbildung und Zukunft sichern!
Eva-Maria Küper
ist approbierteMitarbeiterin in der Rosen-Apotheke
in Havixbeck, Mitglied im Prüfungsausschuss Mün-
ster /Nord und im Aufgabenerstellungsausschuss,
darüber hinaus stellv. Vorsitzende des Berufsbil-
dungsausschusses und bereits seit vielen Jahren als
Fachkundelehrerin im PKA-Fachbereich am Hansa-
Berufskolleg in Münster tätig.
Foto: RED
Frage: Was hat sich durch die Novel-
lierung der Ausbildungsordnung kon-
kret geändert?
Küper
: Die bisherige Ausbildungsord-
nung datierte von 1993. Die Zeit für
eine Modernisierung der PKA-Ausbil-
dung war reif. Zum 1. August 2012
wurde die duale Ausbildung inhaltlich
deutlich modernisiert und strukturell
wesentlich verbessert. Dadurch ist es
gelungen, die Ausbildungsinhalte den
veränderten Bedingungen im Apo-
thekenalltag anzupassen.
Frage: Welche Inhalte werden im Lau-
fe der Ausbildung, insbesondere im
Berufskolleg vermittelt?
Küper
: Die kaufmännisch-organisa-
torischen Kompetenzen rücken noch
weiter in den Mittelpunkt, ohne dass
dabei die apothekenspezifischen Be-
lange außer Acht gelassen werden.
Die PKA soll sich als Spezialistin für die
nichtpharmazeutischen Aufgaben in
der Apotheke positionieren und für
die Apotheke unentbehrlich machen.
Wichtige Inhalte im Laufe der Ausbil-
dung sind die apothekenspezifische
Warenwirtschaft und Beschaffung,
die kaufmännischen Aufgaben so-
wie die unterstützenden Tätigkeiten
nach der Apothekenbetriebsordnung
(ApBetrO), Kenntnisse über Arznei-
mittel und apothekenübliche Waren,
Sicherheit und Gesundheitsschutz, Ar-
beitsorganisation und Bürowirtschaft.
Weggefallen sind die Pflanzenschutz-
sachkunde und die Textverarbeitung.
Frage: Inwieweit hat sich durch die
Novellierung der Unterricht am Be-
rufskolleg geändert?
Küper
: Der Rahmenlehrplan für den
PKA-Berufsschulunterricht sieht insge-
samt sogenannte 13 Lernfelder (siehe
rechts) vor, die die bisher klassische
Schulfächerstruktur ersetzen.
Frage: Welche Vorteile können Sie
hieraus ableiten?
Küper
: Wir gestalten am Berufskolleg
einen sogenannten handlungsorien-
tierten, fächerübergreifenden Unter-
richt. Die neuen berufsbezogenen
Unterrichtsfächer Wirtschafts- und
Sozialprozesse, Warenbezogene Pro-
zesse sowie Kundenkommunikation
und Dienstleistungen setzen eine in-
tensive Zusammenarbeit und Abspra-
che der Lehrer/innen über zu vermit-
telnde Lerninhalte voraus. Wir legen
viel Wert darauf, dass unsere PKA-
Schülerinnen und Schüler Handlungs-
kompetenzen erwerben. Das heißt,
die Auszubildenden erlernen Metho-
den, mit denen sie eigenständig spe-
zifische, berufliche Fragen lösen kön-
nen. Der Unterricht ist sehr praxisnah.
Frage: Was versprechen Sie sich von
der veränderten Ausbildungsordnung?
Küper
: Das Berufsbild der PKA ge-
winnt an Schärfe und Profil. Die No-
vellierung der Ausbildungsordnung
führt zu einer deutlichen Attraktivi-
tätssteigerung der PKA-Ausbildung,
mit der die PKA als Spezialistin im
kaufmännisch-organisatorischen Be-
reich der Apotheke positioniert wird.
Durch die Berufsbildposition „Kom-
munikation“ ist die PKA in der Lage,
Telefonate und Kundenreklamati-
onen entgegenzunehmen, Gespräche
mit Firmenvertretern vorzubereiten
und selbstständig durchzuführen,
den betrieblichen Schriftverkehr und
den Teameinsatz und Teambespre-
chungen mitzugestalten.
Ich würde mich freuen, wenn viele
Apothekenleiterinnen und -leiter das
modernisierte Berufsbild für die Be-
setzung entsprechender Ausbildungs-
plätze nutzen.
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