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Voraussetzungen zur Förderung der Adhä-

renz bei jugendlichen Typ-1-Diabetikern

durch Apothekerinnen und Apotheker

neben einer positiven Gesprächshaltung

(aufmerksam und interessiert) auch die

patientenorientierte Sprache (einfache

und kurze Sätze, möglichst keine Fremd-

wörter) zu nennen. Man sollte regelmä-

ßig den Wissens- und Schulungsbedarf

abklären (findet man gut heraus, indem

man den Patienten bittet, etwas in sei-

nen eigenen Worten zusammenzufassen),

sowie anbieten, als Ansprechpartner zur

Verfügung zu stehen.

REFERENZEN & LITERATUR

1 Hanlan M. E. et al. Eating Disorders and Disor-

dered Eating in Type 1 Diabetes: Prevalence,

Screening, and Treatment Options. Current

die Alltagsbewältigung akuter Probleme

gefördert werden und es entwickelte sich

eine vertrauensvolle Kooperation zwi-

schen Jugendlichen und Apothekern.

Die Ergebnisse konnten sich sehen

lassen, der HbA

1C

-Wert der Interventi-

onsgruppe sank deutlich ab, nach drei

Monaten um - 1,09 Prozentpunkte vs.

+ 0,23 Prozentpunkte

(Kontrolle).

Als

Zeichen für eine sinkende Motivation

oder Rückfall in alte Verhaltensmuster

werteten die Studienautoren, dass der

Effekt nach sechs Monaten nicht mehr

so ausgeprägt war (- 0,54 Prozentpunkte

vs. + 0,32 Prozentpunkte (Kontrolle)). In

Bezug auf die Anzahl schwerwiegender

hypoglykämischer Ereignisse wurden kei-

ne Unterschiede zwischen Interventions-

und Kontrollgruppe festgestellt.

Hilfe zur Selbsthilfe

Dieses Projekt zeigt, dass Apotheker bei

Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes eine

wichtige Berater- und Motivatorfunk-

tion einnehmen können, zur Therapie-

optimierung beitragen und Jugendliche

befähigen, ihre Krankheit und akute Pro-

bleme selbst zu managen. Die Studien-

beteiligten waren sich einig, dass alle da-

von profitieren, wenn Apotheker sich als

kompetente Ansprechpartner jenseits der

Eltern und ergänzend zu den Diabetesbe-

ratern/Diabetologen etablieren. Außer-

halb einer intensiven pharmazeutischen

Betreuung sind wesentliche, allgemeine

diabetes reports 2013:10.1007/s11892-013-

0418-4. doi:10.1007/s11892-013-0418-4.

2 King P. S. et al. Longitudinal Trajectories of

parental involvement in type 1 diabetes

and adolescents’ adherence. Health Psychol

2014;33(5):424–432.

3 Miller V. A. und Jawad A. F. Relationship of

youth involvement in diabetes-related decisi-

ons to treatment adherence. J Clin Psychol Med

Settings. 2014;21(2):183–-189.

4 Wood J. R. et al. Most Youth With Type 1 Diabe-

tes in the T1D Exchange Clinic Registry Do Not

Meet American Diabetes Association or Inter-

national Society for Pediatric and Adolescent

Diabetes Clinical Guidelines. Diabetes Care

2013;36(7):2035–2037.

5 Obarcanin E. et al. Pharmaceutical care of

adolescents with diabetes mellitus type 1: the

DIADEMA study, a randomized controlled trial.

Int J Clin Pharm. 2015 Oct;37(5):790–8.

ZUSAMMENFASSUNG UND EMPFEHLUNGEN:

Unzureichende Therapietreue führt bei jugendlichen Typ 1 Diabetikern zu akuten

Komplikationen (z. B. schwere Hypoglykämien), bedroht die Gesundheit aber auch

in Form irreparabler Folgeschäden. Der größten amerikanischen Studie zufolge er-

reichen nur 21 Prozent der Jugendlichen zwischen 13 und < 20 Jahren das HbA

1c

-

Therapieziel von < 7,5 Prozent.

Neben physiologischen Veränderungen in der Pubertät führen vor allem

psychosoziale Faktoren zu einer drastischen Verschlechterung der Qualität der

Blutzuckereinstellung.

Eltern, die oft jahrelang als „Diabetes-Manager“ fungiert haben, müssen früh-

zeitig lernen, Verantwortung imUmgang mit der Erkrankung und ihrer Therapie an

die Heranwachsenden abzugeben, sich aber nicht zu früh aus dem Geschehen zu-

rückzuziehen. Apotheker können den Jugendlichen beratend neben dem Diabetes-

Team zur Seite stehen und als zusätzlicher Motivator fungieren.

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 / AKWL Fortbildung Aktuell – Das Journal

CHAOS IM KINDERZIMMER