Table of Contents Table of Contents
Previous Page  44 / 74 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 44 / 74 Next Page
Page Background

Warme Getränke,

Punsch-Getränke.

Der Punsch ist — über England — aus Indien nach dem Con-

tinent gekommen.

Sein Name entstammt der indischen Zahl »Pantscha« = 5» wo

mit auf "Wasser, Rum, Thee, Citrone und Zucker hingewiesen wird.

Ursprünglich wurde Punsch nur von Matrosen und Schiffssol

daten getrunken. Durch diese führte er sich Anfangs des vorigen Jahr

hunderts in den Hafenstädten ein und gelangte schliesslich auch in das

Binnenland.

Der Punsch mit seiner verhältnissmässig doch einfacheren Zu

sammensetzung und seiner gelinderen Würze verdrängte bei uns den

seit Jahrhunderten gepflegten »Hypokras«, einen anfangs aus Wein, Ho

nig und den mannigfachsten Kräutern, später aus Zucker und allerlei

starken Gewürzen' ja oft aus allen diesen zubereiteten W^ürztrank.

Der Name Hypokras ist uns noch erhalten geblieben, doch wer

den derartige Getränke nur noch ganz selten getrunken. Wer sich dafür

interessirt, findet ein älteres Recept im Anhange angelührt.

181. Regeln zur Punsch-Bereitung.

Der beste A\'ürzznsatz des Punsches ist und bleibt der Sa't

der Citronen und Apfelsinen (Orangen.)

Die Schalen obiger Früchte, leicht auf Zucker abgerieben, geben

jedem Punsche einen kräftigeren Grundgeschmack.

Doch ist derselbe

nicht Jedermann zuträglich.

,

Manche bereiten sich einen stets fertigen Extract, indem sie die

Schalen mit kochendem Wasser ühergiessen, einige Zeit ziehen lasserr

und dann den Ahguss mit An-ak versetzt, aufheben.

Einen sehr feinen Geschmack bekommt man aucb. wenn man die

fein abgeschälten .Schalen mit dem möglichst klein geschlagenen Zucker

— ohne jede weitere Zuüiat — in einem trockenen Gefäss und mit

einem hölzernen Löffel längere Zeit diirclieinander drückt, wodurch das

feine Aroma der Schilcn sich dem Zucker mittheilt.

*

*

Zunächst trachte man die eigentliche Essenz fertig zu machen^

erst dann gebe man den Wein darüb(r.

Den Wein lasse man möglichst langsam liciss werden, doch darf

er mit wenig Ausnahmen nie richtig koihen (sieden), er muss immer

nur bis an's Kochen erhitzt werden.

Gewöhnlicli sei/.t man erst, wenn Zucker, Wasser und rcsp. A\'ein

verbunden, den Cilronensaft und die Spirituosen zu. Dann darf die