ist sie TÜV-zertifiziert. Das heißt,
die Abläufe in den teilnehmenden
Kliniken entsprechen den strengen
Anforderungskriterien der TÜV-Prü-
fer. Jeder Patient erhält eine auf
ihn angepasste Basis-Schmerzme-
dikation, die auf einem speziellen
Verordnungsbogen festgehalten ist.
Treten darüber hinaus Schmerzen
auf, kann der Patient eine ange-
ordnete Bedarfsmedikation ohne
erneute ärztliche Rücksprache er-
halten. Oberste Priorität ist dabei im-
mer, die Wartezeit der Patienten auf
ein hochwirksames Schmerzmittel
so kurz wie möglich zu halten. Dazu
werden bei vielen Operationen pro-
phylaktisch Schmerzkatheter mit
Schmerzpumpen gelegt. Die Be-
nutzung der Schmerzpumpe wird
den Patienten vor der Operation
ausführlich erklärt. Per Knopfdruck
können sie sich dann eigenstän-
dig und nach Bedarf Schmerzmittel
verabreichen. Eine Überdosierung
ist nicht möglich, denn die Höhe
der Maximalgabe ist festgelegt. Vor
Missbrauch schützen auch Sperr-
intervalle, also festgelegte Zeiträu-
me, innerhalb derer keine weiteren
dieser Medikamente abgegeben
werden können. Die individuelle
Schmerztherapie hilft, negative
Auswirkungen auf den Kreislauf, die
Lungenfunktion oder das Immun-
system zu reduzieren. Gleichzeitig
ermöglicht sie eine frühzeitige kran-
kengymnastische Mobilisation und
damit eine schnellere Genesung.
Effektive Hilfe bei chronischen
Schmerzen
In Schmerzambulanzen oder spe-
ziellen Kliniken wie dem Depart-
ment für Schmerztherapie, dem
neuen Kompetenzzentrum für die
Behandlung von Schmerzpatien-
ten am Krankenhaus St. Josef,
arbeiten Spezialisten unterschied-
licher Fachgebiete eng zusammen.
Neben Ärzten und Pflegenden sind
das auch Psychotherapeuten. Da-
bei ähnelt die Arbeit der Mediziner
nicht selten reiner Detektivarbeit,
denn chronische Schmerzen lassen
sich nicht auf einen körperlichen
(somatogenen) oder psychisch
bedingten (psychogenen) Kern re-
duzieren. Die Ursachen sind viel-
fältig, die Symptome reichen von
chronischen Rücken- oder Gelenk-
über Kopf- oder Gesichtsschmer-
zen bis hin zu Fibromyalgie (ver-
breitete Schmerzen verschiedener
Körperregionen) oder Neuropathie
(Nervenschäden). Manchmal ha-
ben Medikamente ihre Wirksam-
keit verloren, in anderen Fällen
stimmt die Dosis nicht. Das Ziel
der Schmerzbehandlung: „Eine
deutliche Senkung des Schmerz-
niveaus zu erreichen, den Umgang
mit dem chronischen Schmerz zu
erleichtern, die Beweglichkeit zu
verbessern, die Teilhabe am so-
zialen Leben zu ermöglichen und
eine Rückkehr in die berufliche
Tätigkeit oder häusliche Aktivität
zu unterstützen“, erklärt Dr. Ulrike
Bachmann-Holdau, Leiterin des
Departments für Schmerztherapie.
Schmerztherapie braucht Geduld
Grundsätzlich gilt: Je früher mit
einer Schmerztherapie begonnen
wird, desto besser. Dabei sind die
Mediziner auf die aktive Mithilfe der
Patienten angewiesen. Um deren
Lebensqualität wieder zu erhöhen,
müssen die Betroffenen sich zu-
nächst selbst realistische Ziele set-
zen. Daneben gehen die modernen
multimodalen Behandlungsansät-
ze des Departments für Schmerz-
therapie weit über die Verordnung
von Medikamenten hinaus und
schließen Verfahren wie Akupunk-
tur, Blutegeltherapie, Physio- und
Ergotherapie oder psychologische
Hilfe ein. Trotz der Kombination
unterschiedlicher Maßnahmen und
der Spezialisierung der Ärzte ist die
Behandlung chronischer Schmer-
zen langwierig.
Klinikverbund St. Antonius und St. Josef in Wuppertal
Anästhesie, Intensiv- und
Schmerztherapie
Dr. Christian Adam
Chefarzt
Carnaper Str. 48
42283 Wuppertal
Tel 0202 299–2500
Department
für Schmerztherapie
Dr. Ulrike Bachmann-Holdau
Krankenhaus St. Josef
Bergstr. 6–12
42105 Wuppertal
Tel 0202 485–2601
Titel | Thema
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CellitinnenForum 1/2019