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Wie sein Geburtsjahr kann auch

sein Sterbejahr nur eingegrenzt

werden. Es liegt auf jeden Fall nach

dem Jahr 1225. Traditionell wird der

7. April 1241 angenommen. Schon

zu Lebzeiten hochgeachtet und im

Rufe der Heiligkeit stehend, wird

er auch in Marienborn bestattet,

sehr zum Unwillen der Steinfelder

Prämonstratenser, die auf Vermitt-

lung des Kölner Erzbischofs die

Exhumierung am Pfingstdienstag

erreichen. Im Triumphzug wird der

Leichnam überführt und in der

Steinfelder Kirche beigesetzt. Wun-

derheilungen amGrab geschehen,

Wallfahrer kommen.

Die kultische Verehrung erreichte

einen ersten Höhepunkt Anfang

des 16. Jahrhunderts. Die Grab-

stätte wird 1507 in den Mittelgang

der Kirche verlegt. Viele, die erst-

mals die Steinfelder Basilika be-

treten, sind überwältigt von dem

sich bietenden Raumeindruck, der

guten Proportion der Gebäudeteile,

den farbig abgesetzten Architektur-

elementen, den barocken Altären

oder den wunderschönen Blumen-

muster-Gewölbemalereien. Wenn

man das Hauptschiff der Kirche

betreten hat, sieht man rechts die

überlebensgroße Pfeilerfigur des

Heiligen aus der zweiten Hälfte des

15. Jahrhunderts – Hermann Josef

als junger Priester des Prämons-

tratenser-Ordens, einen Kelch hal-

tend. Dann erreicht man schon bald

das 1701 aus heimischemMarmor

errichtete Hochgrab. Die Liegefigur

des Verehrten aus Alabaster ist auf

der Deckplatte: Hermann hat das

Jesuskind auf dem Arm. Die Äpfel

haben auch an seiner Grabstätte

ihren Platz. Besonders in Steinfeld

wird der Gedenktag am 21. Mai –

vor der liturgischen Kalenderreform

am 7. April – gefeiert.

Wolfgang Allhorn

Das Seniorenhaus Hermann-Jo-

sef-Lascheid in Troisdorf-Spich

gedenkt des hl. Hermann Josef als

des Namenspatrons von Pfarrer

Hermann Josef Lascheid. Ohne

die Idee und vor allem ohne die

Cleverness des 1944 bis 1949 als

Pfarrer an St. Maria Himmelfahrt

agierenden Geistlichen stände das

Spicher Seniorenhaus nicht an sei-

nem Platz in der Asselbachstraße.

Pfarrer Lascheid hatte es nur einen

Monat nach der Befreiung Spichs

am 13. April 1945 geschafft, in dem

zu Kriegsende als Lazarett genutz-

ten, seit 1940 aber als ‚Hitler-Ju-

gendheim‘ geplanten Gebäude, ein

‚Caritashaus Spich‘ einrichten zu

dürfen. Zunächst erfolgte die Nut-

zung als Kindergarten, Nähschule

und kleine Altenpflegestation. Die

Cellitinnen aus der Kölner Severin-

straße übernahmen vorübergehend

die Betreuung und die ambulante

Krankenpflege vor Ort. An dem von

der Pfarrgemeinde begonnenen

Neubau eines Altenheimes war die

Seniorenhaus GmbH der Cellitin-

nen bereits maßgeblich beteiligt.

Am 1. Oktober 1993 übernahm sie

dann die Trägerschaft des gerade

vollendeten Neubaus, der zwei Mo-

nate später, am 8. Dezember, vom

Kölner Erzbischof, Joachim Kardi-

nal Meisner, gesegnet wurde. Und

auch im Februar 2014 ließ es sich

der Kölner Oberhirte nicht nehmen,

als eine seiner letzten Amtshand-

lungen, den Erweiterungsbau des

Seniorenhauses mit der neugestal-

teten und erweiterten Hauskapelle

zu segnen.

Die Klosterkirche in Steinfeld

CellitinnenForum 2/2015

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