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Bereits ab dem vierzigsten Lebens-

jahr bildet sich die Muskulatur zu-

rück. Bis zum siebzigsten Lebens-

jahr reduziert sich die Muskelmasse

dann um bis zu fünfzig Prozent.

Aber auch das Herz-Kreislauf-Sys-

tem, die Atemwegsorgane, das

zentrale und vegetative Nervensys-

tem und der Stoffwechsel sind vom

Alterungsprozess betroffen. Man

könnte gar von einer grundsätz-

lichen ‚Materialermüdung‘ spre-

chen. Doch mit demmenschlichen

Körper ist es mitunter nicht anders

als mit dem Auto: Gut gepflegt und

gewartet, lässt sich damit noch

lange Zeit weite Strecken fahren.

So kann auch dem Rückgang von

Muskulatur und Kondition im Alter

gezielt entgegengewirkt werden.

Es muss nicht gleich

Hochleistungssport sein

Bewegung ist dabei der entschei-

dende Baustein, um die Muskeln zu

kräftigen und die Ausdauer zu ver-

bessern – und dabei muss es nicht

Hochleistungssport bis ins hohe

Alter sein. Der Spruch „Jeder Gang

hält schlank“ ist insofern wahr, als

dass jede Art von Bewegung einen

positiven Einfluss auf den Körper

hat. Vor allem die Summe der so-

genannten ,Trainingsreize‘ am Ende

jedes Tages oder jeder Woche zäh-

len. Die Weltgesundheitsorganisa-

tion (WHO) empfiehlt, mindestens

150 Minuten in der Woche moderat

körperlich aktiv zu sein. Darunter

kann fallen, fünf bis sieben Kilo-

meter spazieren zu gehen und Ein-

käufe oder Besuche zu Fuß oder

per Fahrrad zu erledigen. Auch

Fahrrad-Ergometer-Training bei

50 – 100 Watt, Ganzkörper- oder

Aquagymnastik, Tanzen, Golf oder

Wandern ist sinnvoll. Ebenso wirken

sich mittelschwere Garten- oder

Hausarbeit und 25 – 50 Minuten

Treppensteigen positiv auf die Kör-

perfunktionen aus. Alle Aktivitäten

müssen dabei regelmäßig, jeweils

mindestens 10 Minuten am Stück

und verteilt auf drei oder mehr Tage

in der Woche durchgeführt werden.

Gibt es bereits Vorerkrankungen

wie Bluthochdruck, Diabetes,

Rheuma oder Arthrosen, sollte

man sich von Experten wie Phy-

sio- oder Sporttherapeuten beraten

lassen. „Besonders wichtig ist es

dann, ein systematisches individu-

ell angepasstes Kraft- oder Aus-

dauer-Trainingsprogramm durch-

zuführen“, weiß Corinne Bender,

Diplomsportwissenschaftlerin und

stellvertretende Leiterin der ‚Fitness

60plus – Kurse‘ bei der ProPhysio

GmbH.

Den inneren ‚Schweinehund‘

überwinden

Sport mit zunehmendem Alter hat

vor allem das Ziel, so lange wie

möglich mobil und damit selbst-

ständig zu bleiben. Inaktivität kann

dazu führen, dass der Alterungspro-

zess schneller fortschreitet und ein

Fit im Alter

Entscheidend sind eine gesunde Ern hrung und Bewegung

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Titel | Thema

CellitinnenForum 4/2018