Previous Page  13 / 72 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 13 / 72 Next Page
Page Background

„Wir möchten eine technisch-in-

telligente Umgebung schaffen, in

der sich ältere Menschen sicher

fühlen und Pflegekräfte spürbar

entlastet sind“, definiert K.-Die-

ter Türling, Technischer Leiter der

Seniorenhaus GmbH der Celli-

tinnen zur hl. Maria, einen seiner

Arbeitsaufträge. „Die Menschen

wollen heute so lange wie mög-

lich selbstbestimmt leben. In

den Senioreneinrichtungen ist

es unsere Aufgabe, den dafür

notwendigen Rahmen zu bie-

ten.“ Gemeinsam mit einem

Kollegenteam aus den Senio-

renhäusern und dem ambu-

lanten Pflegedienst Auxilia prüft

der gelernte Architekt aktuelle

Pflegetechnologien und deren

Einsatzmöglichkeit. Der Markt

befindet sich in den Kinder-

schuhen. Noch sind nicht alle

Entwicklungen serienreif. Um

hier auf ‚das richtige Pferd‘ zu

setzen, holen sich Türling und

seine Kollegen Hilfe aus der Wis-

senschaft. Mit der AAL-Akademie

hat die Seniorenhaus GmbH ein

unabhängiges Institut gefunden,

das das Thema ‚altersgerechte

Assistenzsysteme‘ aus der wissen-

schaftlichen, der forschenden und

der wirtschaftlichen Perspekti-

ve analysiert und begleitet.

AAL steht für intelligente,

technische Geräte, die

sich selbstständig, aktiv

und situationsbezogen

den Bedürfnissen des

Menschen anpassen und

ihn so im täglichen Leben unter-

stützen.

Technologie sinnvoll nutzen

Doch was genau kann diese Tech-

nologie? Das wahrscheinlich so-

wohl umstrittenste als auch be-

kannteste Beispiel ist die Robotik.

Diese intelligenten Lösungen kön-

nen emotional reagieren. Sie lesen

in Gesichtern Stimmungen ab oder

motivieren Bewohner zur Teilhabe

an Aktionen. Darüber hinaus sind

sie echte Arbeitstiere. Sie können

sprachgesteuert die Pflegedoku-

mentation oder die nächtlichen

Kontrollgänge in den Einrichtun-

gen übernehmen und entlasten so

die Mitarbeiter. Doch AAL ist viel

mehr als das. Einige Neuerungen,

wie die im Seniorenhaus St. Mo-

nika eingesetzten Armbänder, die

Alarm auslösen, wenn sich der

demenziell veränderte Bewohner

von demGrundstück entfernt, sind

schon ausgereift. Das gilt auch für

die Hausnotrufsysteme, die mittler-

weile sehr viel mehr können als nur

den Notdienst alarmieren. Andere

Systeme sind noch eine Idee oder

werden gerade entwickelt. Blicken

wir ein paar Jahre nach vorne.

Das Seniorenhaus der Zukunft

Erna Müller lebt 2025 in einer Zwei-

zimmerwohnung im Wohnstift

St. Anna. Mit ihren 90 Jahren ist

sie trotz Bluthochdruck und Herz-

rhythmusstörungen noch recht fit.

Das vernetzte Seniorenhaus

High-Tech unterstützt Bewohner und Mitarbeiter

13

Titel | Thema

CellitinnenForum 4/2018