„Wir möchten eine technisch-in-
telligente Umgebung schaffen, in
der sich ältere Menschen sicher
fühlen und Pflegekräfte spürbar
entlastet sind“, definiert K.-Die-
ter Türling, Technischer Leiter der
Seniorenhaus GmbH der Celli-
tinnen zur hl. Maria, einen seiner
Arbeitsaufträge. „Die Menschen
wollen heute so lange wie mög-
lich selbstbestimmt leben. In
den Senioreneinrichtungen ist
es unsere Aufgabe, den dafür
notwendigen Rahmen zu bie-
ten.“ Gemeinsam mit einem
Kollegenteam aus den Senio-
renhäusern und dem ambu-
lanten Pflegedienst Auxilia prüft
der gelernte Architekt aktuelle
Pflegetechnologien und deren
Einsatzmöglichkeit. Der Markt
befindet sich in den Kinder-
schuhen. Noch sind nicht alle
Entwicklungen serienreif. Um
hier auf ‚das richtige Pferd‘ zu
setzen, holen sich Türling und
seine Kollegen Hilfe aus der Wis-
senschaft. Mit der AAL-Akademie
hat die Seniorenhaus GmbH ein
unabhängiges Institut gefunden,
das das Thema ‚altersgerechte
Assistenzsysteme‘ aus der wissen-
schaftlichen, der forschenden und
der wirtschaftlichen Perspekti-
ve analysiert und begleitet.
AAL steht für intelligente,
technische Geräte, die
sich selbstständig, aktiv
und situationsbezogen
den Bedürfnissen des
Menschen anpassen und
ihn so im täglichen Leben unter-
stützen.
Technologie sinnvoll nutzen
Doch was genau kann diese Tech-
nologie? Das wahrscheinlich so-
wohl umstrittenste als auch be-
kannteste Beispiel ist die Robotik.
Diese intelligenten Lösungen kön-
nen emotional reagieren. Sie lesen
in Gesichtern Stimmungen ab oder
motivieren Bewohner zur Teilhabe
an Aktionen. Darüber hinaus sind
sie echte Arbeitstiere. Sie können
sprachgesteuert die Pflegedoku-
mentation oder die nächtlichen
Kontrollgänge in den Einrichtun-
gen übernehmen und entlasten so
die Mitarbeiter. Doch AAL ist viel
mehr als das. Einige Neuerungen,
wie die im Seniorenhaus St. Mo-
nika eingesetzten Armbänder, die
Alarm auslösen, wenn sich der
demenziell veränderte Bewohner
von demGrundstück entfernt, sind
schon ausgereift. Das gilt auch für
die Hausnotrufsysteme, die mittler-
weile sehr viel mehr können als nur
den Notdienst alarmieren. Andere
Systeme sind noch eine Idee oder
werden gerade entwickelt. Blicken
wir ein paar Jahre nach vorne.
Das Seniorenhaus der Zukunft
Erna Müller lebt 2025 in einer Zwei-
zimmerwohnung im Wohnstift
St. Anna. Mit ihren 90 Jahren ist
sie trotz Bluthochdruck und Herz-
rhythmusstörungen noch recht fit.
Das vernetzte Seniorenhaus
High-Tech unterstützt Bewohner und Mitarbeiter
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Titel | Thema
CellitinnenForum 4/2018