süchtig veranlagter Mensch oder einer, der etwas ihm
absichtlich oder ungewollt Anvertrautes nicht für sich
behalten kann, eignet sich nicht für d6n Bartenderberuf:
Eine gute Kinderstube und die Einhaltung der Gesetze
von Sitte und Anstand im Verkehr mit den Gästen,sind
Forderungen, die zum Beruf unerläßlich sind. Ein offenes
Auge und ein feines Ohr, schnelle Auffassungsgabe und
die Fähigkeit, Wünsche der Gäste sofort ins Fachliche zu
übertragen, gehören gleichfalls zu den Berufsnotwendig
keiten.
Des weiteren muß der Bartender die Wirkung starker Ge
tränke bei seinen Gästen beobachten und auf diplomatische
Weise regulierend einem Übermaße begegnen können. Ein
gutes Personengedächtnis, die Gabe,einen Geschäftsvorgang
schnell und korrekt zu beurteilen und darnach zu handeln,
und nicht zuletzt eine natürliche Veranlagung zum Spra
chenlernen sind Voraussetzungen für die gründliche Be
herrschung des Berufes.
Der Bartenderberuf ist international, und dies bezieht sich
nicht allein auf die Getränke, sondern auch auf das die
Bar besuchende Publikum. So wie der Bartender die
Sitten und Gebräuche anderer Nationen kennen und sich
darauf einzustellen in der Lage sein muß, so wichtig
ist es, daß er sich in der Sprache dieser Nationen auszu
drücken versteht. Die Bargäste, also jene Besucher, die
die Bar schätzen und jeder anderen Art Gaststätte vor
ziehen, rekrutieren sich aus Kreisen international einge
stellter Menschen, die infolge ihrer Reisen in fremden
Ländern eine ganz andere Lebensart und Lebensanschau
ung besitzen, als sie den sogenannten „Spießern" zu eigen
ist. Der internationale Gast liebt es, sofern er selbst sprach
kundig ist, sich gelegentlich in einer anderen Sprache, als
in seinem heimatlichen Idiom, zu unterhalten, und er tut das
mit Vorliebe in der Bar. Daraus geht hervor, wie wichtig
es für den Bartender ist, neben seiner Muttersprache zu-
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