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Die Arteriosklerose entsteht durch

sogenannte Plaques, also Fett-

oder Kalkablagerungen, die sich

an der Gefäßwand festsetzen und

so die Durchlässigkeit des Gefä-

ßes verringern oder es sogar ganz

verschließen. Hervorgerufen wird

Arteriosklerose meist durch einen

oder die Kombination verschiede-

ner Risikofaktoren wie Rauchen,

Bluthochdruck, Diabetes oder eine

Fettstoffwechselstörung.

Ist der Schaden erstmal da, be-

steht je nach Ausprägung akuter

Handlungsbedarf, denn Arterio-

sklerose ist verantwortlich für viele

schwerwiegende Erkrankungen

wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder

auch die ‚periphere Arterielle Ver-

schlusskrankheit‘ (pAVK), besser

als Schaufensterkrankheit bekannt.

Stark verengte Arterien müssen in

vielen Fällen aufgedehnt werden,

um größere Komplikationen zu ver-

meiden oder um die Beschwerden

zu beseitigen. Meist wird dann mit-

hilfe eines Ballonkatheters die Eng-

stelle geweitet und in manchen Fäl-

len wird danach zur Stabilisierung

eine Gefäßstütze, ein sogenannter

‚Stent‘ eingesetzt. Um einen lang-

fristigen Erfolg zu gewährleisten,

kann es insbesondere bei starken

Verkalkungen sinnvoll sein, die Ab-

lagerungen erst abzutragen, be-

vor der Stent eingebracht wird.

Die Abtragung wird mit einem, am

Katheter angebrachten Bohrkopf

durchgeführt. Das Verfahren nennt

sich ‚Atherektomie‘. Dabei gibt es

verschiedene technische Lösun-

gen. Bei der sogenannten ‚orbita-

len Atherektomie‘ wird die Größe

des abgefrästen Areals durch die

Geschwindigkeit der Umdrehung

beeinflusst. Durch verschiedene

Formen und Beschichtungen der

Bohrköpfe kann das Verfahren an

die spezifischen Anforderungen op-

timal angepasst werden.

Die Klinik für Interventionelle und

Diagnostische Radiologie am

St. Vinzenz-Hospital setzt das Ver-

fahren der orbitalen Atherektomie

seit September 2018 ein. Sie ist

damit die erste Klinik in Europa,

die diese Methode anwendet. Bis-

her wurden 18 Patienten erfolgreich

behandelt. Chefarzt Dr. Achenbach

ist von dem Verfahren überzeugt:

„Es bietet uns eine weitere Mög-

lichkeit, um unsere Patienten noch

individueller zu versorgen und die

Implantation von Stents optimal

vorzubereiten oder sogar zu ver-

meiden.“

Gerade bei Körperteilen, die starker

Bewegung ausgesetzt sind, wie El-

lenbeuge oder Kniekehle, empfiehlt

sich der Einsatz der Atherektomie.

Der leitende Oberarzt Dr. Asady,

der die Einführung dieser Technik

in der interventionellen Radiologie

des St. Vinzenz-Hospital beglei-

tet hat, meint: „Das Besondere an

dem Verfahren ist auch, dass der

Fokus nicht alleine auf dem Abtrag

des Materials liegt, sondern dass

diese Technik die Beschaffenheit

von Plaques und Gefäßwand so

verändert, dass sie optimal auf die

anschließende Aufweitung mit me-

dikamentenbeschichteten Ballon-

kathetern vorbereitet sind.“

Neues Verfahren in der Radiologie

‚Orbital-Atherektomie‘ – ein ‚Putztrupp‘ für die Gefäße

Medizin | Betreuung

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CellitinnenForum 2/2019