Sichtlich ergriffen verfolgten Mitte
Februar von einer Krebserkrankung
betroffene Patientinnen den Vor-
trag von Alexandra Eichen imHeilig
Geist-Krankenhaus in Köln-Longe-
rich. Sie war 2011 an Brustkrebs er-
krankt. ImRahmen eines Patienten-
nachmittags des Gynäkologischen
Krebszentrums und des Depart-
ments für Brustheilkunde (Seno-
logie) an der Frauenklinik eröffnete
sie ihre Fotoausstellung ,Natürlich
will ich leben!‘.
Als sie während einer Chemothe-
rapie ihre Haare verlor, beschloss
Eichen, diese Phase ihres Lebens
von einem Fotografen festhalten
zu lassen. Sie wollte zeigen, dass
eine Frau ohne Haare ganz sicher
nicht weniger wert ist. Ihre Bilder
werden begleitet von Texten, die sie
während ihrer Erkrankung verfasst
hat: „Ich möchte Betroffenen mit
dieser Ausstellung Mut machen“,
sagt sie. „Das Überleben mit einer
Krebserkrankung ist heute realisti-
scher als jemals zuvor.“
Priv.-Doz. Dr. Verena Kirn, Leiterin
des Departments für Brustheilkun-
de an der Frauenklinik, zeigte sich
beeindruckt: „Das sind wirklich sehr
eindrucksvolle Bilder. Sie vermit-
teln bei aller Verletzlichkeit viel Kraft
und Stärke.“ Viele Frauen mit Brust-
krebs hätten Angst davor, so offen
mit ihrer Erkrankung umzugehen,
sagt die Senologin. Immer noch
gebe es neben dem ganz persön-
lichen Schock über die Diagnose
‚Krebs‘, einen gewissen Vorbehalt,
darüber zu sprechen. Auch woll-
ten Frauen oft ihr familiäres Umfeld
schonen und niemanden belasten.
Eichen setze mit diesen Bildern ein
Zeichen und ermutige andere Frau-
„Natürlich will ich leben!“
Bewegende Fotoausstellung im Kölner Heilig Geist-Krankenhaus
v. li. Priv. Doz. Dr. Verena Kirn mit Alexandra Eichen
„Mein Körper hat mir früh
signalisiert, dass es ihm nicht
gut geht. Aber ich wollte
einfach nicht hören… und
dann kam die Keule!“
Medizin | Betreuung
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CellitinnenForum 2/2019