GOLF TIME 8/2018

TRAINING 15 SEITEN TIPPS UND TRICKS

21. JHG. | AUSGABE 8 | NovEmBEr/DEzEmBEr 2018 € 6,00 | CHF 7,50 | US $ 8,00

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ERFOLGS MODELL Matthias schwab – die aM reissbrett geplante karriere RESORt chEck öschberghof – der renovierte vorzeige-club

Reise kenia – golfen am äquator PoRtRät laura biagotti – made in italy

ROBOTEST BÄLLE DiE nEuEStEn MODELLE iM häRtEtESt

der neuen nummer eins der welt A F Z L L u MiStER die unglaubliche geschichte des brOOKs KOePKa,

FOTO TIME koepka in china FUN TALK Scott JamieSon UMWELT-ChECK der golfplatZ REGEL TIME erSatZ-Schläger

Es gibt einen Ort, an dem große Träume auf einen Schlag wahr werden. Die Porsche European Open. 5.-8. September 2019. Green Eagle Golf Courses, Hamburg.

Seien Sie dabei, wenn Spitzengolfer auf dem Porsche Nord Course Geschichte schreiben. Weitere Informationen unter www.porsche.de/golf

EDITOR’S INTRO

Das Ziel erreicht?

karrieren Die Zahl ernüchtert: Von 125.000 Jugendlichen, die von Fußball- clubs in Deutschland jährlich aufge- nommen werden, schaffen nur fünf den Sprung in die oberste Spielklasse, in die Bundesliga. Im Klartext: Die Chance, ganz oben zu landen, ist wie ein Voll- treffer im Lotto, ist wie ein fantastischer Traum. Ist geradezu einmalig. Das gilt natürlich auch für andere Sportarten: Ob Fußballer,

Durchmarsch von ganz unten nach ganz oben (Story „Erfolgsmodell Schwab“, ab Seite 26 und auf Seite 92 seine neue GOLF TIME-Kolumne „Fit for Fun“). Ebenfalls 23 Jahre alt und auch am Be- ginn einer Spitzenkarriere ist die Deutsche Victoria Carl, Olympia-Teilnehmerin 2018 in Pyeongchang. Die Ski-Langläuferin landete beim ersten Rennen der Saison in Finnland gleich auf dem Siegerpodest. Sollten Sie in den kom- menden Wochen auch

„Eines haben sie alle gemeinsam – das schier Unmögliche vor Augen. Sollten sie ihren Traum verwirklichen, dann haben sie das Ziel erreicht. Und wenn sich damit auch Zufriedenheit

Tennisspieler, Skirenn- läufer oder Golfer – der Weg an die Spitze ist reine Glückssache. Selbstver- ständlich vorausgesetzt, dass wichtige Kriterien wie Talent, professionelles Management, finanzielle

einmal bei den Langlauf- übertragungen hängen bleiben und Vici nicht gleich ausfindig machen – eine kleine Hilfestellung unsererseits: Die junge Dame, bestens durch- trainiert und gertenschlank trotz 12.000 (!) Kalorien,

Basis, soziales Umfeld, Elternhaus, Ausbildung, Gene etc. stimmig sind. Dann bedarf es nur noch einer ordentlichen Portion Glück, um auf dem Olymp zu landen. Brooks Koepka, 28, derzeit die Num- mer 1 der Welt, ist vielleicht das beste Beispiel, wie unberechenbar der Weg einer Golfkarriere sein kann (Cover „Durch Zufall Weltspitze“, ab Seite 20). Dass es auch mit minutiöser Planung möglicherweise klappen kann, beweist der Österreicher Matthias Schwab, 23, nach dem ersten vollen Jahr auf der European Tour 69. im Race to Dubai und auf dem besten Weg, das Unglaubliche zu schaffen: der von Anfang an geplante

einstellt, haben sie schon gewonnen“

GOLF TIME-SPONSORING Die deutsche Ski-Langläuferin Victoria Carl

die sie täglich zu sich nimmt, vertritt uns ab

sofort als Sponsoring-Partner mit dem GOLF TIME-Logo auf ihrer „Headware“. Drei Charaktere, wie sie unterschied- licher nicht sein können. Aber eines haben Vici, Brooks und Matthias gemeinsam: immer das schier Unmögliche vor Augen. Nämlich sich zu verwirklichen. Wenn sie mit ihremWerdegang dann zufrieden sein können, haben sie das Ziel erreicht. Und somit gewonnen.

Oskar Brunnthaler Chefredakteur

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In halt

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COvEr 20 Brooks koepka: Der Spieler der Saison 2018 kam nur durch Zufall zum Golfsport. Neun Fakten über den Ausnahmegolfer. sTOry 26 erfolgsmodell schwaB: Der junge prOdukTE 40 coBra puma: Bryson DeChambeau gewinnt mit neuem King F9 Driver gleich das erste Turnier. 42 weihnachts-spezial: Vom Launch-Monitor bis zum Entfernungsmesser: Geschenkideen für Ihre Liebsten. Österreicher steht vor einer großen Golfkarriere. Dank perfekter Betreuung von klein auf.

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Brooks koepka Durch Zufall Weltklasse?

43 ping: Zehn verschiedene Modelle der

SIGMA-Putter-Serie begeistern mit ausge- fallenen Details.

CLubs 50 ÖschBerghof: Der frisch renovierte Öschberghof will sich zu einem der Top-Resorts in Deutschland entwickeln.

54 awgc: Die Saison des Mercedes-Benz

After Work Golf Cup ist beendet. Die Lamperts zogen die Gewinner der Jahrespreise.

56 fairway to heaven: Immer mehr Clubs verschreiben sich dem ökologischen Gedanken. Der Golfplatz wird zum Paradies. 60 samsonite golf cluB tour: Die Turnier- serie in Deutschland, Österreich und der Schweiz war ein voller Erfolg. Ein Resümee. TravEL 66 kenia: Golfen am Äquator. Tendiert der Ball nördlich des Äquators zum Fade und südlich zum Draw? Die Devise: Ausprobieren. 72 golf time tours: Mit unserem hauseigenen Golfreise-Veranstalter auf Entdeckungsreise. Golfen in den USA und Putten bei Putin.

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Matthias schwaB Warum der Österreicher zum absoluten Erfolgsmodell werden kann

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wintertraining Übungen, die Sie schnell und stark machen 76

TraInInG 76 the move academy: Nutzen Sie diesen Winter, um Ihren Körper für die kommende Golfsaison fit zu machen. 79 fit for fun: Neue Serie – Matthias Schwab gibt Tipps, wie der Golfer im Winter am besten über die Runden kommt. 80 kagami: Sabana Crowcroft analysiert, was Sie von den zwölf europäischen Ryder Cup- Helden lernen können. 82 dr. christian haid: Der Biomechaniker der Universität Innsbruck rät, die Winterpause zu nutzen und sich zu fragen: Wo stehe ich? 84 schuster & luBenau: Ex-European Tour- Spieler Felix Lubenau: Weg mit langen Eisen, her mit dem Hybrid. 86 evoswing: Winterzeit ist Trainingszeit. Wie Sie die stillen Monate für Übungen an Ihrer Beweglichkeit nutzen können. 87 martina eBerl: Fragen über Fragen beantwortet die Ex-Tour-Proette. Über brutales Golf – vor allem im Kopf. 83 dr. norBert dehoust: Essen Sie sich gesund. Mit der richtigen Ernährung Arthrose positiv beeinflussen.

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weihnachts-gewinnspiel Mitmachen und zwei neue maßge- schneiderte Titleist-Driver gewinnen

ROBOTEST BÄLLE die neuesten modelle im härtetest ab seite 32

88 michael hearn: Bleiben Sie standhaft! Wie, erklärt Michael Hearn mit Tipps zum richtigen Schuhwerk. 89 Below par: Fahrplan für besse- res Golf. Drei Grundsätze für ein erfolgreiches Golfjahr 2019.

TEaTIME

92 mercedes-Benz after work

kenia Ein wahres Golfabenteuer am Fuße des Mount Kenya 66

golf cup plus : Großes Finale in WINSTONgolf

sTandards 3 Editor’s Intro / 6 Foto-TIME /

8 Go ask ... Scott Jamieson / 10 Countdown News / 18 Tweet it / 46 ClubmateGolf: Die Evolution des Balls / 59 Das Götz-Zitat / 62 Regel-TIME / 95 Börsen-TIME / 93 Cartoon / 96 Impressum / 98 TIME-OUT

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BILD MIT DAME Große Show beim Badminton-Duell in Shanghai: Justin Rose, Francesco Molinari, Wang Lin, Brooks Koepka, Rory McIlroy und Dustin Johnson (v. l.)

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VIER GEGEN EINE Die Ex-Badminton-Weltmeisterin Wang Lin ließ Brooks Koepka, Dustin Johnson, Francesco Molinari und Rory McIlroy (v. l. n. r.) im freundschaftlichen Badminton-Duell keine Chance

US-DUO Brooks Koepka und Dustin Johnson hatten bei dem Badminton-Match Riesenspaß

kEInE chancE In shanGhaI

Brooks Koepka: Als Weltranglisten- Erster auch ein großes Badminton-Talent

Beim Ryder Cup noch waren sie Gegner, kurz darauf standen sie in einem Team: Die sieg- reichen Europäer Justin Rose, Francesco Molinari und Rory McIlroy und die beiden US- Buddies Brooks Koepka und Dustin Johnson. Bei der WGC-HSBC Champions traten sie als ein Team auf, und zwar in einer völlig fremden Disziplin – im Badminton. Vier Mann standen im Feld gegen eine einzige Dame – und hatten dennoch keinen Funken einer Chance: Gegen die noch immer wieselflinke Ex-Badminton- Weltmeisterin Wang Lin waren das Feld zu groß, das Netz zu hoch, die Schläger zu klein. Lachender Champion in Shanghai war schließ- lich Xander Schauffele, der im Stechen gegen Tony Finau gewann und einen Siegerscheck über 1.493.000 Euro einsackte. GT

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COUNTDOWN news leute highlights S cott Jamieson, 35, spielt seit 2013 fix auf der European Tour. Im Rahmen des Pro-Ams der 30. BMW International Open in

dem Druck war der schon wirklich sehr gut.

Was wärst du geworden, wenn nicht Golf-Pro? Hm, wohl irgend etwas innerhalb der Golfindustrie. Mein Vater arbeitete als Buchhalter sehr hart und das wollte ich definitiv nie werden ... Das Tollste am Leben als Tour-Pro? Für mich, dass ich das tue, was mir am meisten Spaß macht. Natürlich kommt hinzu, dass man davon sehr gut leben kann. Vorausgesetzt, man ist erfolgreich ... Was gefällt dir daran am wenigsten? Am wenigsten das viele Reisen. Es wird schon ganz besonders schwer, wenn die Dinge nicht so gut laufen. Dann zehrt aber das ständige Unter- wegssein am meisten an einem.

Gut Lärchenhof hatten wir Gelegenheit, dem smarten Schotten ein paar Fragen der anderen Art zu stellen. Er beendete das Turnier in Folge auf dem starken geteilten zwölften Platz. Dein Leben steht auf dem Spiel und es gilt einen Downhill-Putt mit star- kem Break aus drei Metern zu lochen. Du darfst den Putt nicht ausführen – wen wählst du für diese Aufgabe? Tiger Woods. Deine Top-3-Golfer (tot oder lebendig)? Jack Nicklaus, Tiger Woods und Sam Snead. Welcher Sieg bedeutet dir ammeisten? Mein bislang einziger Sieg auf der European Tour bei der Nelson Mandela Championship 2013 in Südafrika. Dein emotionalster Moment auf dem Platz? Wahrscheinlich genau dieser Sieg. Man spielt ja immer um den Titel und ich war oft nahe dran, aber es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, wenn es dann tatsächlich klappt. Dein emotionalster Moment abseits des Platzes? Die Geburt meiner Kinder (Zoey 2014, Oscar 2016; Anm. d. Red.). Gibt es einen Schlag in deiner Karriere, auf den du besonders stolz bist? Mein Chip zum Eagle auf dem letzten Loch bei der Volvo Golf Champions 2013 aus knapp 40 Metern. Ich musste ihn einlochen, um ein Stechen zu erzwingen. Der Ball traf die Fahne, blieb nur Zentimeter davon entfernt Dein Lieblingsschläger im Bag? Mein Titleist 917-Driver.

Fisch, Fleisch oder vegetarisch? Fleisch.

Go Ask sCoTT Fun-Talk European Tour-Pro Scott

Hund oder Katze? Hund.

Nie mehr Golf oder nie mehr Sex? Äh, nie mehr Golf.

Wir nehmen dich mit auf eine Faschingsparty. Als was verkleidest du dich? Puh, das ist eine schwierige Frage, Moment ... Meine Tochter hat mich schon mehrmals als „Prinz Charming“ (aus dem Disney-Film „Shrek“; Anm. d. Red.) verkleidet. Das wäre es wohl. Welche übernatürliche Kraft hättest du gerne? Mich teleportieren zu können. Ein Quick-Tipp für unsere Leser: Woran sollten sie ammeisten arbeiten? Meiner Meinung nach an den Abschlä- gen. Wenn du es schaffst, den Ball immer weit und vor allem gerade zu schlagen, dann wird alles viel einfacher. GT

Jamieson über einen verpassten Chip, die Fähigkeit, sich tele-

portieren zu können und die besondere Bedeutung des Abschlags fürs eigene Spiel. Interview: Marcus Brunnthaler.

liegen. Ich hatte alles richtig gemacht – vor allem unter

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upgrade für den falken

aBu DhaBi Goes roLex Einiges ist neu beim Blick auf den Turnierkalender der European Tour: Die Abu Dhabi HSBC Championship wird zum Rolex-Series- Event befördert, während die Open de France seinen Status als Schwergewicht unter den Turnieren verliert. Das Tradi- tionsturnier wird in den Oktober versetzt,

eine satte Reduzierung des Preisgelds ist zu erwarten. Statt- dessen ist das Event im Abu Dhabi Golf Club, stets ein populärer Termin für die Elite-Spieler zu Beginn des Jahres, offiziell Teil der Rolex Series. Das Preisgeld wird mehr als verdoppelt. Abu Dhabi ist nun der Auftakt in die lukrative Serie, die aus acht Premium- Events besteht, bei denen jeweils mindestens 7 Millionen US-Dollar Preisgeld ausgeschüttet werden. Im Juli folgen in den Wochen vor der Open Championship die Irish sowie Scottish Open. Die BMW PGA Championship geht ab 2019 im September (statt Mai) über die Bühne, die Italian Open steht Mitte Oktober auf dem Programm.

Quartett erstklassig

Bryson DeChamBeau Beim Ryder Cup in Paris flog Bryson DeChambeau ein wenig unter dem Radar. Drei Partien, null Punkte – eine bescheidene Ausbeute. Danach zog sich der Amerikaner erst mal zurück. Fünf Wochen Pause, um bei der Shriners Hospital for Children Open in Las Vegas frisch in die neue Spielzeit zu starten. Und es gelang der perfekte Auftakt. Erstes Turnier, erster Titel, der vierte seit Juli 2018. Keine Frage, DeChambeau, oft als verrückter Golf-Wissenschaftler belächelt, hat sich zu einem der besten Spieler der Welt ent- wickelt. Der 25-jährige Physik-Absolvent überlässt dabei nichts dem Zufall. Er spielt mit gleichlangen Eisen sowie eigenwilligen Lie-Winkeln, überprüft die perfekte Balance seiner Golfbälle, indem er sie in Badesalzlösung schwimmen lässt, und setzt auf ultradicke Griffe. Mitte des vergangenen Jahres wurde ihm die Benutzung eines Zirkels verboten, den er einsetzte, um die angegebenen Fahnen- positionen zu verifizieren. „Bryson wird immer Dinge tun, die sonst niemand auf dem Schirm hat. Das macht ihn zu etwas Besonderem“, lobt Kollege Rickie Fowler. Keine Frage, DeChambeau denkt in radikalen Bahnen. Belächelt wird er dafür aller- dings schon lange nicht mehr.

GaBsa unD PoPov auf Der LPGa Die LPGA Tour ist zweifelsohne und mit großem Abstand die wichtigste sowie lukrativste Tour im Golfsport der Damen. Im kommenden Jahr wird ein deutsches Quartett sein Glück in der Eliteliga versuchen. Neben den etablierten Größen Sandra Gal und Caroline Masson rücken Isi Gabsa und Sophia Popov nach. Erstere sicherte sich ihre Tour-Karte als Neunte der Saisonwertung der zweitklassigen Symetra Tour in den USA. Ein geteilter elfter Rang beim Saisonfinale reichte Gabsa gerade so, um sich unter die besten Zehn des Volvik Race for the card zu schieben. „Ich bin sprachlos“, freute sich die 23-jährige Münchnerin, die Mitte der Spielzeit bei der Forsyth Classic ihren ersten Profi-Titel gewinnen konnte. „Alles, was ich sagen kann, ist: LPGA – here we come!“ Nervenaufreibend verlief auch der Aufstieg für Sophia Popov. Die 25-Jährige erkämpfte sich ihre Spielberechtigung für die Saison 2019 im Finale der Q-School, das über acht Runden ausgetragen wurde.

Popov beendete das Turnier auf dem geteilten 36. Rang. Die Top 45 wurden mit Tour-Karten belohnt. „Ich bin sehr glücklich, es nach acht zermürbenden Runden

geschafft zu haben“, bilanzierte Popov auf ihrer Instagram-Seite.

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saudi-BOYkOtt: Ja Oder nein?

Funkstille

WooDs unD feDerer Eine große Freundschaft war es nie zwischen den Sportlegenden Roger Federer und Tiger Woods. Nicht zuletzt wegen gemeinsamer Sponsoren gab es aber doch diverse Berührungspunkte. Gemeinsame Runden Golf, Werbe- termine sowie Besuche bei Matches und Turnieren. Da Woods’ private Probleme seit 2009 immer größer wurden, herrscht Funk- stille zwischen den beiden Sportgrößen. „Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen“, erklärte Federer der Tageszeitung Blick. „Früher sind wir uns natürlich ab und zu über den Weg ge- laufen. Aber das war auch selten. Es ging mehr darum, viel Glück zu wünschen oder ein ‚Mach’s gut!’. Als dann seine Probleme kamen, war er nicht

neues turnier Saudi-Arabien ist momentan nicht gerade „Everybody’s darling“ auf der Bühne der Weltpolitik. Wackelt aufgrund der jüngsten politischen Ereignisse das Turnier der European Tour? Das mit satten 3,5 Millionen US-Dollar dotierte Turnier soll Ende Januar im Royal Greens GC stattfinden und

ein weiteres Highlights im Middle East Swing der European Tour werden. Euro- pean Tour-Chef Keith Pelley äußert sich bedeckt: „Wir beobachten die Situation. Der Golfplatz ist erstklassig, in bester Verfassung. Das ist gerade das Erste, was mich interessiert.“ Major-Gewinner

mehr erreichbar und hat seine Nummer gewech- selt.“ Dennoch freute sich Federer über das Comeback, den Sieg bei der Tour Championship und die Rückkehr in die Weltspitze. „Schön zu sehen, dass er wieder besser drauf ist.“

Padraig Harrington ist sich nicht sicher, wie er mit der Situation umgehen soll: „Die Frage ist: Hilft man irgendwem, wenn man nicht am Turnier teil- nimmt? Oder führt ein Boykott dazu, dass die

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Gesellschaft ärmer, schwächer und weniger offen wird, weil sie ausgeschlossen wird?“ Superstar Tiger Woods hat seine Teilnahme bereits ausgeschlossen.

Danke, Mutti!

1. Tiger Woods Erstmals Nr.1: Juni 1997 dam. Alter: 21 Jahre Major-Titel: 14 Wochen an der Spitze: 683 2. Jordan spieTh Erstmals Nr.1: August 2015 dam. Alter: 22 Jahre Major-Titel: 3 Wochen an der Spitze: 26 3. rory Mcilroy Erstmals Nr.1: März 2012 dam. Alter: 22 Jahre Major-Titel: 4 Wochen an der Spitze: 95 4. JusTin ThoMas Erstmals Nr.1: Mai 2018 dam. Alter: 25 Jahre Major-Titel: 1 Wochen an der Spitze: 4 5. MarTin kayMer Erstmals Nr.1: Februar 2011 dam. Alter: 26 Jahre Major-Titel: 2 Wochen an der Spitze: 8

DisquaLifikation Seit dem Sieg bei der NCAA Championship der Damen 2014 ist es ruhig geworden um das einst hoffnungsvolle Talent Doris Chen. In drei Spielzeiten auf der Symetra Tour kam sie insgesamt nicht über 12.050 U.S.-Dollar an Preisgeld hinaus. Beim Finale der Q-School wendete sich das Blatt nicht zum Besseren. Ganz im Gegenteil. In Runde sieben von acht des Quali-Marathons landete einer ihrer Abschläge im Aus. Ein Augenzeuge beobachtete dann, wie eine Frau, die später als Chens Mutter identifiziert wurde, den Ball zurück auf den Golfplatz legte. Chen, die laut Offiziellen an Ort und Stelle über den Zwischenfall unterrichtet wurde, entschied sich, den Ball weiterzuspielen und wurde nach der Runde wegen Verstoßes gegen die Regel 15-3b disqualifiziert. Ihre Erklärung: „Ich muss mit Nachdruck klarstellen, dass weder mein Caddie, der

Ein Blick auf die jüngsten Golfkönige aller Zeiten seit Einführung der Weltrangliste. Junge golf- könige

Volunteer noch ich etwas Verdächtiges bemerkt haben, als wir nach dem Ball suchten. Ich fand den Ball an dieser Stelle und habe ihn von dort weiter- gespielt. Es war sicher nicht meine beste Einschätzung, ich hätte einen Offiziellen zurate ziehen müssen.“

Eines steht fest: Mama Chen hat ihrer Tochter mit dieser Aktion sicher keinen Gefallen getan.

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der golfTesT Fragen der eher unangenehmen Sorte erwartet die Spitzenspieler

im Golftest. Dieses Mal stellt sich Chris Paisley der Heraus- forderung.

Bei einem Turnier in Indien war es sehr knapp. Zum Glück war das Hotel auf der Anlage. Der Jetlag war schlimm und meine Startzeit war um 7.30 Uhr. Um 7.14 Uhr bin ich dann aufgewacht, habe ein paar Klamotten angezogen, einen Proteinriegel genommen und bin mit den Schlägern zum Abschlag gelaufen. Der erste Abschlag war katastrophal, aber es wurde noch eine Par-Runde. Um die sechs oder sieben. Das erste im Stocksfield GC, einem 140-Yard-Par-3 mit einem Eisen 3. Ich glaube, ich war damals 12. Den besten Ass-Preis habe ich beim Qatar Masters gewonnen. Ich durfte für 150.000 U.S.-Dollar im Duty Free einkaufen. Allerdings wurde der Preis nie einge- löst, stattdessen habe ich 50.000 ausgezahlt bekommen. Leider ja, bei einem Amateurturnier in Walton Heath. Meine Frau war zum ersten Mal Caddie und hat mich zu Beginn gefragt, was passieren würde, wenn man den Ball verfehlt. Ich habe ihr erklärt, dass es wie ein normaler Schlag zählt. Ein paar Löcher später lag mein Ball auf einer Heidepflanze. Ich habe einen Flop Shot versucht, den Ball aber schön unterschlagen. Ich war etwas heißblütig in jungen Jahren. Ungefähr bis ich 18 war. Einmal habe ich meinen Schläger bei einem Jugendturnier aus Wut zerstört. Dann hatte ich eine riesen Angst, dass mein Vater davon Wind bekommt. In der Folge bin ich ruhiger geworden. Auf der Elf der Dubai Desert Classic vor zwei Jahren. Der Ball ist über die Bäume nach rechts ins Aus geflogen. Ich habe gar nicht hinterhergeschaut und sofort nach- geladen. Im Hexham Golf Club hatte ich vor ein paar Jahren mal eine Chance. Ein Birdie auf der 18 hätte gereicht, es war ein angreifbares Par 4. Mein Drive landete aber leider in einem Busch. Bogey statt Birdie und damit nur eine 61. Ich habe einmal in einem Ligaspiel 9&8 gewonnen. Da war ich gerade einmal 16 Jahre alt. Mein ursprüng- licher Gegner konnte nicht antreten und sein Ersatz war nicht der beste Golfer. Ich habe sechs unter nach zehn Löchern gespielt. Bis auf ein Loch war ich stets immer nur einen Schlag besser. Beim Orange Tree in Florida habe ich einmal eine fürchter- liche Annäherung nach rechts verzogen und der Ball kam tatsächlich in einer Toilette zur Ruhe. Zum Glück aber nicht in der Schüssel. Es gab einen Free Drop für mich. Ein Sch…ß-Schlag endet auf der Toilette. Wie ironisch.

Schon mal die Startzeit verpasst?

kOnkurrenz für skY?

ergebnis birdie

Jemals ein Hole- in-One geschafft?

streaminG-PLattform Wer das Gesche- hen der Profis verfolgen möchte, der wird sich möglicherweise breiter aufstellen müssen. Die PGA Tour hat mit Discovery, dem Mutter- konzern von Eurosport, einen Zwölf-Jahres- Deal abgeschlossen. Ab kommendem Jahr geht die Streaming- Plattform GOLFTV in einigen Ländern live – unter anderem mit mehr als 2.000 Stunden Live-Golf pro Jahr. Im Programm sind alle Turniere der PGA Tour sowie die dazu ge- hörigen Verbände. In Deutschland wird die Plattform ab 2021 starten. Dann enden auch die Exklusivrechte von Sky für die populäre U.S.-Tour. Wird der deutsche Golf-Fan ab 2021 nun mehrere Abonnements benötigen, um die Touren weltweit umfassend verfolgen zu können? Nicht unbedingt. Fakt ist: Es wird einen neuen Streaming-Dienst der PGA Tour geben. Aber dadurch ist nicht ausgeschlossen, dass Sky das Geschehen von der populärsten Tour weltweit nicht auch noch zusätzlich über- tragen könnte. Zumindest über Satellit und Kabel. Auf Anfrage von GOLF TIME heißt es: „Sky wird die US PGA Tour in Deutschland und Österreich noch bis zum Ende der Saison 2020 live und exklusiv übertragen. Unabhängig vom neuen Streaming-Angebot von Discovery und der PGA Tour werden wir uns rechtzeitig zu Gesprächen über eine Fortsetzung unserer langjährigen Partnerschaft zusammensetzen.“ Mindestens die kommenden zwei Jahre bleibt sowieso alles beim Alten. Sky zeigt bis

ergebnis birdie

Wie sieht es mit Luftschlägen aus?

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Jemals einen Schläger aus Wut zertrümmert?

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Ein Socket wäh- rend der Turnier- runde – schon mal passiert?

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Hast du jemals an einer 59 geschnuppert?

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Jemals eine Partie mit 10&8 gewonnen oder verloren?

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Was war der kurioseste Ort, an dem du Deinen Ball gefunden hast?

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mindestens 2020 die Turniere der European Tour, PGA Tour, der WGC- Serie, den Ryder Cup (bis 2022) sowie das Masters in Augusta.

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Ein starker Auftakt mit vielen Birdies vom Engländer, der bei der BMW SA Open 2018 seinen ersten Titel auf der European Tour gewinnen konnte.

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langer erneut JahresBester

ChamPion Bernhard Langer ist seiner Favoritenrolle gerecht ge- worden. Trotz seines geteilten 13. Platzes bei der Charles Schwab Cup Championship in Arizona sicherte sich der Deutsche zum insgesamt fünften Mal den begehrten Charles Schwab Cup des Saisonbesten der PGA Tour Champions. Langer holte den Cup dabei zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren. „Mit 61 Jahren ist das schon eine Leistung“, kommentierte Langer seinen Triumph. Mit lediglich zwei Turniersiegen in der Saison – die wenigsten bei all seinen Schwab Cup Siegen – krönte sich der Anhausener erneut zum König der Senioren. Keiner zuvor hat den Pott so oft gewonnen. Auf die Frage, wie er denn seine Erfolge erkläre, meinte Langer:

„Ich führe das auf meine Seafood- Diät zurück...“ Nachgefragt, was denn die „Seafood“-Diät sei, kam die prompte Antwort: „I eat everything I see...“ Langer war einer von sechs, die vor dem Finale mathematisch gese- hen eine Chance auf den Gesamt- sieg hatten. Er lag zwar deutlich in Führung, sein geteilter 13. Rang öffnete aber die Tür für Scott McCarron, der Langer mit einem Turniersieg einen Strich durch die Rechnung hätte machen können. Den Sieg holte sich bei der Charles Schwab Cup Championship übri- gens Vijah Singh, der sich mit sechs Zählern Rückstand am Sonntag mit der besten Runde seiner Karriere (61) an allen vorbeischob. Langer war seinem Kollegen dafür durchaus dankbar.

Jason Day DREI FRAGEN AN…

Dein Kurzspiel gilt als eines der besten auf der Tour. Wie viel Arbeit investierst du in diesen Bereich? Ich verbringe alleine bestimmt zehn bis 15 Stunden in der Woche auf dem Putting Grün. Wenn ich diese Zeit investiere, klappt es mit dem Spiel. Viele Leute denken, das wäre zu viel, aber ich kann das ganz gut. Du reist in einem Wohnmobil zu den Turnieren, anstatt zu fliegen und im Hotel zu übernachten … Ich bin leistungsfähiger, wenn ich das Gefühl habe, zu Hause zu sein. Ich mache das schon seit 2010. Ich schlafe im eigenen Bett und fühle mich heimisch. Ich habe meine Sachen immer dabei – es ist wie ein mobiles Haus. Du und Tiger haben während seiner Verletzung eine besondere Verbindung aufgebaut. Wie steht es um euer Verhältnis, nachdem Tiger wieder auf der Tour spielt? Er schreibt meistens zurück. Seit er zurück ist, hat er wieder diesen Killer-Instinkt, der ihn einst ausge- zeichnet hat. Damals, als ich auf der Tour angefangen habe, hat er viele Turniere gewonnen und nicht mit vielen anderen gesprochen. Ich glaube, das braucht er, um diesen letzten Push zu bekommen. Er ist immer noch hungrig nach Erfolgen. Viele würden ausflippen, wenn er noch einmal eine dominante Phase hätte und Jack’s Rekord angreifen könnte. Das wäre einerseits ziemlich cool, aber andererseits auch nicht, weil ich ganz gerne selbst gewinnen würde.

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ledon Park Golfclub für 72 Millio- nen Euro gekauft. Der Platz macht dicht, die Einnahmen werden unter den 750 Mitgliedern des Golfclubs aufgeteilt. Sauerei Rund 20 Gol- fer haben in Cölbe bei Marburg im Bundesland Hessen ein Golfturnier abgebrochen, weil ein Schwein von einem Transporter in Richtung Golfplatz ausgebüchst war. Die Gol- fer witterten Gefahr und zogen sich zurück. Das Schwein brachte

auch beim Saisonfinale in Florida nicht abschlagen. Caroline Masson wird bei der Tour Championship die einzige Deutsche sein. 1666 Tage waren Lee Westwood (45) und Matt Kuchar (40) ohne Sieg. Zu- letzt stemmte das Duo am 20. April 2014 Pokale in die Höhe. Kuchar beim RBC Heritage, Westwood in Malaysia. Nun konnten beide ihre Durststrecke erneut am glei- chen Tag beenden. Kuchar in Mexiko, Westwood bei der Nedbank Challenge. Ein erfreulicher Zufall. premiere Suzy Whaley wurde bei

Champion Aus ihm könnte ein wahrer Champ der Zukunft wer- den: Cameron Champ gewinnt bei seinem zweiten Start auf der PGA Tour mit der Sanderson Farms Championship bereits sein erstes Turnier. Der 23-jährige Longhitter aus Sacramento wird als kommen- der Weltklasse-Spieler gehandelt. SaiSon-auS Sandra Gal hat die Blue Bay LPGA nach Runde zwei aus persönlichen Gründen aufgegeben. Auf Instagram schob die Deutsche, aktuell auf Position 57 der Sai- sonwertung, hinterher, sie werde

der Jahreshauptversammlung zur ersten weiblichen Präsidentin der PGA of America gewählt. Whaley, 51, ist Director of instruction im Suzy Whaley Golf in Cromwell. Sie trat der PGA 2001 nach einer kur- zen Karriere auf der LPGA Tour bei. auSgegolft Das Tennisturnier in Wimbledon ist jedem ein Begriff. Jetzt hat der Eigentümer der An- lage, des All England Lawn Tennis and Croquet Club, nach rela-

Berichten zufolge rund 250 Kilogramm auf die Waage.

tiv kurzen Verhandlun- gen die 30 Hektar des benachbarten Wimb-

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Sandra Gals Ballerina-Schnappschuss, Fritsch und Lamperts Triumph an der Platte und Fußballexperte Maximilian Kieffer. Das Beste aus den sozialen Medien. TWeeT iT!

Wenn die Oma auf ein Selfie besteht: Caroline Masson genießt die Auszeit zwischen den Turnieren bei ihrer Familie in Deutschland.

Der Ballerina-Look am Throwback Thursday: Sandra Gal mit einem alten und stilvollen Schnappschuss.

Szenen aus St. Leon-Rot: Florian Fritsch und Karolin Lampert gewannen ihre Tischtennis-Partie souverän gegen Moritz Lampert und Allen John.

Endlich mal ein wahrer Experte: Max Kieffer besucht Patrick Wasser- ziehr in Leverkusen zur Halbzeitanalyse des Topspiels.

Eddie Pepperell will auf dem biestigen Platz von Valderrama nur noch mit tierischer Unter- stützung spielen.

Justin Rose hat die Tage bei der Turkish Airlines Open nicht nur auf dem Golfplatz ausgekostet. Der Engländer war auch beim Barber zu Besuch.

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TRÄUMEN IN WOHLFÜHL-ATMOSPHÄRE

COVER | BROOKS KOEPKA

PLAYER OF THE YEAR Brooks Koepka wurde 2018 von seinen Kollegen zum besten Spieler der PGA Tour gewählt

Durch

Weltspitze Brooks koepka Wussten Sie, dass Brooks Koepka nur durch einen Autounfall zum Golfsport kam? Neun Fakten über den Mann des Jahres. Von Thomas Fischbacher

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D as Jahr begann nicht gut für Brooks Koepka. Nach dem Tournament of Champions auf Hawaii meldete er sich erst mal ab. Bis Ende April hinderte eine Handgelenksverletzung Koepka mona- telang am Golfen. Das Masters Tournament fand 2018 ohne den späteren Mann des Jahres statt. Was Koepka in Folge auf die Grüns der PGA Tour zauberte, suchte sei- nesgleichen. Die Titelverteidigung bei der

U.S. Open, die Dominanz bei der PGA Championship und schließlich der Sieg beim lukrativen CJ Cup in Südkorea manöv- rierten ihn an die Spitze der Weltrangliste. Die Spieler der PGA Tour mussten nicht lange überlegen, welchen Kollegen sie die- ses Jahr als Klassenbesten auszeichnen soll- ten. Und das, obwohl Koepka ein Drittel der Spielzeit verpasste. Hier ein Blick auf denWerdegang und das Umfeld des momen- tan wohl besten Golfers der Welt.

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COVER | BROOKS KOEPKA

Wie Brooks Koepka zum Golfsport kam?Nunja,eherperZufall.Denn Durch zufall Weltspitze

2012 wechselte der Amerikaner ins Profilager, nachdem er in den USA College-Golf für die Florida State Univer- sity gespielt hatte. Seine Profi-Karriere begann allerdings nicht in den USA, sondern in Europa auf der Challenge Tour. Ungewöhnlich für einen Amerikaner. Bei der Fred Olsen Challenge in Spanien stellte Koepka 2013 mit zehn Schlägen Vorsprung auf die nächste Konkurrenz (unter anderem Bernd Ritthammer) einen Rekord auf. Nie war in der Geschichte der Sprungbrett-Liga der Abstand zwischen dem Gewinner und den Verfolgern größer gewesen. Sein Gesamtergebnis: 24 unter Par. Bereits 2013 gelang der Sprung auf die European Tour durch drei Siege in kurzer Zeit. „Viele Amerikaner kennen nur den einen Weg, um nach oben zu kommen, aber es gibt viele Möglichkeiten, dahin zu gelangen, wo man sein will – und muss, um erfolgreich zu sein“, erklärte er. „Ich wäre heute nicht so erfolgreich ohne die Erfahrungen auf der Challenge Tour. Es ist nichts für jeden, aber für mich hat es wunderbar funktioniert. Ich habe es wirklich genossen. Ich mag Europa sehr.“ KicK-start in europa

der junge Brooks fand den Golfsport einigermaßen lang- weilig, wurde dann aber regelrecht dazu gezwungen. Als Zehnjähriger zog er sich bei einem Autounfall einige Knochenbrüche im Gesicht zu. Koepka saß vorne im Auto, als der Wagen, den sein Babysitter steuerte, von einem anderen Fahrzeug erfasst wurde. Der Arzt untersagte ihm im weiteren Verlauf des Sommers, Kontaktsport auszu- üben. Klein Brooks verbrachte die Zeit stattdessen im Okeeheelee Golf Course in West Palm Beach, schwang eifrig den Schläger und entdeckte sein nicht ganz alltägliches Talent. „Ich bin kein großer Golfnerd“, erklärte er einst bei Golf Digest. „Zu wenig Action. Ich komme aus einer Baseball-Fami- lie und das liegt mir im Blut.“ Koepkas Großonkel Dick Groat war 1960 der Most Valuable Player der National League. Koepka wurde zum Mann des Jahres der PGA Tour gewählt. Zwar nicht in seiner Lieblingssportart, aber immerhin auf der besten Golf-Tour der Welt.

SCHICKSAL Klein Brooks wurde nach einem Autounfall gezwungen, seinen Sommer auf dem Golfplatz zu ver- bringen… (Bild: Instagram)

Koepka schaffte 2013 über die Challenge Tour den Sprung nach oben

Es war Ende 2014 in Belek, als Koepka auf der großen Bühne erstmals lautstark und kräftig „Hallo“ sagte. Seinen ersten Sieg auf der European Tour sicherte sich der Amerikaner 2014 bei der Turkish Airlines Open. Er triumphierte ei- nen Schlag vor Ian Poulter. Die Golf- welt war überrascht von diesem furchtlosen Athleten mit seinen mäch- tigen Oberarmen. Von Nervosität war bei diesem Triumphzug durch den Pinienwald an der türkischen Küste we- nig zu sehen. Koepka spielte sein Ding in aller Ruhe herunter und resümierte: „Ich habe ja schon öfter oben ange- HelloWorld

klopft in letzter Zeit und hätte eigent- lich schon ein paar Turniere gewinnen müssen. Jedes Mal habe ich etwas ge- lernt und mich angepasst. Deshalb war ich auch sehr entspannt.“ Erstaunliche Worte eines Spielers, der zu diesem Zeitpunkt noch kein halbes Jahr auf der Tour unterwegs war. Innerhalb kürzes- ter Zeit meisterte er den steinigen und langen Weg von der Zweitklassigkeit in die Weltspitze, den so viele Top-Talente niemals zu Ende gehen konnten. Koepka absolvierte ihn im Eiltempo – und mit einem ungewöhnlichen Selbst- verständnis.

Der erste große Titel: Koepka bei der Turkish Airlines Open 2014

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ricK, Der chiro-caDDie

in Hazeltine beim Ryder Cup debütierte. Er beendete damit einen Trend. In der Vergangenheit setzten euro- päische Caddies, die für amerikanische Spieler arbeite- ten, beim Ryder Cup stets aus. Unter anderem auch der jetzige Langer-Caddie Terry Holt, damals an Paul Azingers Tasche aktiv, verzichtete auf den Kontinentalwettkampf 1993 im The Belfry. Elliott hingegen setzte seine Arbeit fort. Und bekam so hautnah mit, wie sein Schützling glänzen konnte. Koepka holte drei Punkte und fertigte bei seinem ersten Einsatz Martin Kaymer und Danny Willett mit 5&4 ab. Für den Caddie hat sich die aktuelle Saison ebenfalls gelohnt: Legt man die übliche Zehn- Prozent-Regel zugrunde, beläuft sich sein Salär 2018 auf mehr als 800.000 U.S.-Dollar. Auch er wurde übrigens von seinen Kollegen zum Caddie des Jahres gewählt.

Die Golfwelt staunte nicht schlecht, als sich Koepkas Caddie Ricky Elliott bei der AT&TByronNelsonder PGA Tour mit seinem Körper auf seinen Arbeitgeber legte, die Faust unter seinem Rücken platzierte und dessen Schulter immer wieder

ruckartig nach unten drückte. Der Nordire, der seit Challenge-Tour-Tagen Koepkas Tasche trägt, ist nicht nur Berater an Koepkas Seite, sondern kennt sich au- ßerdem mit Chiropraktik aus. Überhaupt trägt Elliott einen großen Anteil an der Erfolgsgeschichte des Major- Gewinners. Er war auch an der Tasche, als Koepka 2016

DREAM TEAM Brooks Koepka und Caddie Ricky Elliott

Bruderkampf?

Gattin Paulina, die in den Streit invol- viert gewesen sein soll, löschte sämtliche Bilder Koepkas von ihrer Instagram- Seite. Dustin Johnson hüllte sich in Schweigen, Koepka spielte das Thema he- runter. „Diese Dustin-Sache verstehe ich einfach nicht“, sagte er im Oktober. „Es gab keine Auseinandersetzung, keinen Streit. Er ist einer meiner besten Freunde. Ich schätze ihn unglaublich. Erzählen Sie mir bitte, weshalb wir gekämpft haben sollten.“ Team-Kapitän Jim Furyk sprach schließlich das Schlusswort: „Sie sind wie Brüder. Brüder streiten manchmal und steigern sich in etwas hinein. Aber sie sind sehr eng verbunden und werden dies auch in Zukunft sein.“

Können Koepka und Dustin Johnson, zwei der weltbesten Golfer, gleichzeitig sehr gute Freunde sein? Das Duo ver- bringt viel Zeit miteinander, zum Bei- spiel beim Athletik-Training im Joey D Performance Center in Jupiter, Florida. Dort versucht der eine mehr Gewicht zu stemmen als der andere, um auch auf dem Golfplatz den Ball noch ein paar Meter weiter vom Abschlag zu beför- dern. Es ist eine freundschaftliche Riva- lität, die beide Parteien zu Höchstleis- tungen antreibt. Beim Ryder Cup häuften sich aber die Gerüchte, es hätte eine

nächtliche Rangelei gegeben. Johnsons

2017 stellte Koepka bei der U.S. Open die neue Frau an seiner Seite vor: Jena Sims. Die 29-Jährige hat ebenfalls be- reits einen Titel gewonnen, den der Miss Georgia Teen USA 2007. Sims arbeitete nach einem Wirtschaftsstu- dium an der Belmont University unter anderem als Schauspielerin. Ihre erste Hauptrolle spielte sie in „Attack of the 50 Foot Cheerleader“, einer Horror- Jena Sims Die Frau an Koepkas Seite

KoepKas rasanter aufstieg

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Komödie aus dem Jahr 2012. Sims hat eine eigene Wohltätigkeitsorganisation (Pageant of Hope) gegründet. Seither veranstaltet sie Schönheitswettbewerbe für Kinder mit Krebserkrankungen und Behinderungen. Für ihre bemer- kenswerte Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Davor war Koepka mit der amerikanischen Fußball-Spie- lerin Becky Edwards liiert.

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KLEINER BRUDER Chase (l.) ist auf der European Tour unterwegs

TRAINERLEGENDE Butch Harmon mit Sohn Claude

Koepka hat auch einen wirklichen Bruder. Sein Name: Chase. Sein Beruf: Ebenfalls Golfprofi. Der 24-Jährige (vier Jahre jünger als Brooks) ver- fügt nicht ganz über dessen kräftige Statur. Bei der Zurich Classic of New Orleans auf der PGA Tour trat das Brüderpaar gemeinsam im Team an und wurde geteilter Fünfter. Es war der bisher höchste Preisgeld-Check seiner Karriere. Auch Chase versucht, seine Karriere in Europa voran- zutreiben. Vergangenes Jahr gelang der Sprung von der Challenge auf die European Tour, doch der Klassenerhalt misslang als 181. des Race to Dubai (knapp über 100.000 Euro Preisgeld). derwahre Bruder

„Es war alles Claudes Werk“, erklärte Butch Harmon stolz. Brooks Koepka hatte soeben die U.S. Open 2017 in Erin Hills gewonnen. Sein Trainer war ein Harmon, allerdings nicht Butch, der wohl bekannteste Trainer weltweit, der Greg Norman, Tiger Woods, Ernie Els oder Phil Mickelson und viele weitere zu Major-Siegern formte. Gemeint war sein Sohn Claude, der lange im Schatten seines Vaters stand. Mittlerweile hat sich Claude Harmon III seinen eigenen Namen gemacht. Er betreut neben Koepka auch Dustin Johnson – zwei der weltbesten Spieler. Nebenbei führt er Golfschulen, trainiert ganz gewöhnliche Golfer und schleift Nachwuchstalente. Wer bei Claude um Rat fragt, der sollte genügend Cash dabei haben. 700 U.S.-Dollar verlangt er für eine Trainer-Stunde. Der anDere harmon

„Brooks ist auch deshalb einer der besten Spieler der Welt, weil er nach einer schlechten Runde auf die Range geht und den Fehler reparieren möchte. Er ist da wahn- sinnig konsequent“

Claude Harmon III über Brooks Koepka

Brooks Koepka ist frei von Verpflichtungen. Zumindest, was seine Golfschläger betrifft. Zuletzt stand der Amerikaner bei Nike unter Vertrag. Doch nach dem Abschied des U.S.-Giganten aus dem Hardware-Bereich hat Koepka als sogenannter Free Agent (wie unter anderem auch Francesco Molinari und Patrick Reed) freie Auswahl. Und so setzt Koepka auf einen bunten Mix in der Tasche, bestehend aus TaylorMade-Hölzern, ein Eisen 3 von Nike, Mizuno-Eisen sowie Wedges und Putter aus dem Hause Titleist. Interessant am Rande: 2018 wanderten alle Major-Titel in die Hände von Spielern ohne umfassenden Ausrüstervertrag. Die Qual der Wahl

in the Bag

» Driver: TaylorMade M3 » Holz 3: TaylorMade M2 » Driving Eisen: Nike Vapor Fly Pro » Eisen: Mizuno JPX900 » Wedges: Titleist Vokey SM7 52 and 56, and Titleist Vokey SM4 TVD 60 » Putter: Titleist Scotty Cameron Tour Only T10 Select Newport

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STORY | MATTHIAS SCHWAB

Steckbrief » Geboren: 9.12.1994 » Geburtsort: Schladming » Wohnort: Rohrmoos » Größe: 1,83m » Gewicht: 80 kg » Hobbys: Sport, Musik » Idole: Tiger Woods, Roger Federer » Fußballklub: RB Leipzig » Universität: Vanderbilt, Nashville, USA » Lieblingsgericht: Pizza, Wiener Schnitzel » Lieblingsgetränk: Red Bull » Auto: Audi Q5 » Golf Club: GC Schladming » Lieblings-Schläger: 3er-Holz, Gap Wedge 52 » Lieblingsschlag: GW aus 100 m COACHING TEAM » Management: ISM – Chubby Chandler, Jack Barber » Schwungtrainer: Willi Hoffmann » Medizinische Betreuung: Dr. Robert Kocher, ÖGV, Dr. Norbert Dehoust, Dr. Georg Fritsch » Caddie: Simon Hartweger

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ErfolgsmodEll schwab KARRIEREPLANUNG Wie schaffe ich den Sprung ganz nach oben? Tausende talentierte Sportler scheitern an der falschen Ausrichtung. Der Österreicher Matthias Schwab steht am Beginn einer ganz großen Golf-Karriere – dank einer geradezu perfekten Betreuung von klein auf. Von Oskar Brunnthaler

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Spätestens seit Sommer 2017 ist sein ältester Sohn Matthias, 23, auf dem besten Weg, sich in der Golfwelt einen Namen zu machen. Im Juni 2017 wechselte er als bester Amateur des European-Rankings ins Profi-Lager, spielt seither erfolgreich auf der PGA European Tour. Mit u. a. vier Top-10-Platzierungen 2018 hat er die Tourkarte für 2019 sicher. Was ist das Erfolgsgeheimnis einer bislang makellosen Karriere, die so völlig anders ver- läuft als herkömmliche Sportler-Laufbahnen? Minutiös geplant von morgens bis abends, und das schon im Kindergartenalter. „Nicht kurzfristige Erfolge waren oder sind das Ziel“, sagt Matthias, „wir hatten immer eine Gesamtstrategie vor Augen mit mehreren Schwerpunkten.“ In der Tat hoch interessant, wie die Eltern Angela (Hcp –17) und Andreas „Andy“ Schwab (Hcp –4) ihre beiden Buben präzise dahin brachten, was ursprünglich nur ein vager Traum war. So wie der Traum vieler Eltern, die ihren Nachwuchs im Fußball-, Tennis-, oder Golf-Olymp sehen, jedoch nur ganz

s fällt sofort auf: Im gemütlichen Wohnzimmer stehen Geräte, die nicht wirklich hierher gehören, die eher in ein Fitness-Studio passen: Ein Mini- Trampolin lehnt am Sofa, im Eck ein Zim- merfahrrad, an der Wand eine Slackline zum Balancieren, an der Decke hängt eine Leiter, Fitnessmatten zusammengerollt am Rande. „Das bleibt alles so, wie es jahrelang von den Boys verwendet worden ist“, sagt Andreas „Andy“ Schwab, Vater von Matthias und Johannes, zwei außergewöhnlich ungewöhn- liche junge Männer. Ortstermin bei Familie Schwab in Rohrmoos/ Steiermark. In Sportkreisen ist die Familie Schwab in Österreich ein Begriff: Vater Andreas, 67, war einst Leistungssportler, er- folgreich als Bremser des Vierer- und Zwei- erbobs bei den Olympischen Spielen 1976 in Innsbruck (4. und 6. Platz). Danach Marke- ting-Mann von adidas Österreich, dann Gene- ralsekretär der Österreichischen Sporthilfe, Sportdirektor des Österreichischen Golfver- bandes und schließlich Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA).

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selten auch wirklich das Ziel erreichen. Simple Frage über eine so komplizierte und schwierige strategische Aktion: „Wie schafft man sportlichen Erfolg?“ Ganz einfach: Kein Achtstunden-Trainings- tag Golf schon von frühen Kindesbeinen an, sondern Vielseitigkeit heißt das Geheimnis „Erfolgsrezept“. Hier das „Merkblatt“ zum sportlichen Erfolg nach dem „Modell Schwab“. VisualisiErung Für Andreas Schwab beginnt die strategi- sche Ausrichtung mit drei Begriffen: Zuerst der Traum, dann die Vision und schließlich das Ziel! „Ein Traum ist weit weg, das hab‘ ich geträumt, ist die erste Stufe“, analysiert Stratege Schwab. „Bei der Vision habe ich schon konkretere Vorstellungen, mir Gedan- ken gemacht, da denkt man schon bewusst nach. Und aus der Vision entstehen schließ- lich klare Ziele. Bei den Zielen wiederum muss man unterscheiden zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Zielen.“ ZiElsEtZung Als Elternteil sollte man mit seinen Kindern vier Ziele anpeilen: Entwicklungsziele, persön- liche Ziele, Bildungsziele und sportliche Ziele. Und zu all diesen Zielen muss man Maß- nahmen festlegen, die man dann abarbeitet, um die unterschiedlichen Ziele überhaupt zu erreichen. Schwab: „Hauptziel von uns war: Nicht das sportliche Ziel ist an erster Stelle. Wir wollten unsere Buam, wenn sie einmal 25 Jahre alt sind, zu ordentlichen rechtschaf- fenen und leistungsbewussten, zufriedenen Menschen erzogen haben. Wenn das gelingt, dann haben wir unseren Job als Eltern erfüllt.“ Dazu Matthias Schwab, mit seinen 23 Jah- ren kurz vor der Zielgeraden: „Meine Eltern haben einen sehr großen Anteil an meinen Erfolgen. Sie waren meine ersten Trainer und zugleich größten Förderer. Dank ihrer Unterstützung war ich von klein auf in vie- len verschiedenen Sportarten aktiv, was für meine Entwicklung als Leistungssportler sicher von Vorteil war.“ PrioritätEn Mit beiden Buben war von Anfang an ver- einbart, dass die Persönlichkeitsentwicklung und Ausbildung immer vor dem Sport steht. „Es war vereinbart, dass sie erst dann Profi werden dürfen oder können, wenn eine fun- dierte Ausbildung und Vorbereitung auf das Leben abgeschlossen und gesichert ist“, so Visionär Schwab.

FREIZEIT Matthias „Hias“ Schwab und sein jüngerer Bruder Johannes: Wenn nicht Golf, dann Spaß in der Natur und in den Bergen

Matthias hätte bereits 2013 nach dem Abitur und seiner erfolgreichen Teilnahme bei den Austrian Open (bester Österreicher, obwohl noch Amateur) Golfprofi werden können, aber für ihn und die Familie war klar, dass es zum Zwecke der Ausbildung und Vorberei- tung auf das Leben zunächst nach Amerika gehen sollte: an die Vanderbilt University in Nashville/Tennessee. Vier-Jahres-Stipendium (hätte sonst pro Jahr 70.000 Dollar gekostet), erfolgreicher Abschluss als Bachelor of Arts and Science. Entwicklung Für jedes Ziel bestimmte Maßnahmen fest- legen! Bereits im zweiten, dritten Lebens- jahr sportmotorische Fähigkeiten zum jeweils bestgeeignetenAltersabschnitt mit den Kindern üben.

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mich auf die Entwicklung der Jungs vorzu- bereiten.“ Das jeweilige Fenster bestimmt dann, wann welche Fähigkeit geübt und trainiert werden muss. krEatiVität So können z. B. schon Gleichgewichtsübun- gen mit Kleinkindern sehr früh begonnen werden, indem man sie auf einem Bein stehen lässt, auf einer Slackline vor und rückwärts balancieren lässt. „Eine schöne Erfahrung für uns war, in welchem Alter die Buben in der Lage waren, mit drei Bällen zu jonglieren“, erinnert sich Schwab Senior (Matthias war da zehn). Als Steigerung kam dann noch das Erlernen des Einradfahrens. gEduld Die richtige Entwicklungsstufe abwarten! Jedenfalls kann der Knirps Einradfahren erst dann, wenn das Gehirn entsprechend weit entwickelt ist. Wenn die Hand-Auge-Koordi- nation mit den motorischen Fähigkeiten im Einklang steht. Bestes Beispiel: der unver- gessliche Auftritt von Matthias 2006 in „Wetten, dass...“, als er auf einem Einrad fahrend mit zwei Golfschlägern jeweils in der rechten und linken Hand einen Golfball jonglierend durchs Studio kurvte. Die Einradfahr-Wette hat ihren Ursprung darin, dass zuerst das Einradfahren geübt

Alfred Dunhill Championship 2018 in St. Andrews: Matthias Schwab mit seinem Caddie Simon Hartweger auf Erfolgstour

Junior Ryder Cup 2012 in Medinah: Dominic Foos und Matthias Schwab – beide große Talente, unterschiedliche Entwicklung

motorik Die unterschiedlichen koordinativen Fähig- keiten wie Geschicklichkeit, Beweglichkeit, Gleichgewichtsfähigkeit, Kraft, Schnellig- keit, Ausdauer, Rhythmusgefühl fördern. All diese Fähigkeiten können nie zum gleichen Zeitpunkt in einem bestimmten Lebensalter trainiert werden, weil die Entwicklung des Gehirns sehr maßgeblich bestimmt, wann das Gehirn bestmöglich in der Lage ist, diese bestimmten Fähigkeiten zu erlernen.

richtigEs ZEitfEnstEr In jedem Lebensalter eines jungen Menschen gibt es bestimmte sogenannte Fenster/Zeit- abschnitte/Altersabschnitte, in denen be- stimmte koordinative oder sportmotorische Fähigkeiten erlernt werden können. Diese Abschnitte sind zum Teil vom kalendarischen Alter, aber viel mehr noch vom biologischen Alter des heranwachsenden Kindes, Schülers, Jugendlichen abhängig. Andreas Schwab: „Ich habe mindestens 20 Sachbücher gelesen, um

Gibt es ein golferisches Vorbild/Idol und wenn ja, warum?

Wo siehst du dich in zehn Jahren?

war, denn es ist schon ein hartes Brot auf der Tour und schwer, solche Erfolge zu erzielen. Wenn du einen Wunsch offen hättest, der wäre … Ich hätte schon einige Wünsche, aber bin realistisch genug, um zu wissen, dass mir als Golfer nichts geschenkt wird und ich meine Leistung bringen muss. Daher konzentriere ich mich auf mich selbst und damit habe ich mein eige- nes Schicksal am besten in meiner Hand.

wiederholen. Aber leider haben wir keine Mulligans und des- halb bringt mir das nichts. Für mich gilt einfach, aus den schlechten Schlägen und Run- den zu lernen und mich immer weiter zu verbessern. Aber Fehler sind ein Teil eines jeden Golfers, und wie man damit umgeht, ist sehr wichtig. Was wärst du beruflich geworden, wenn es mit deiner Golfkarriere nicht geklappt hätte? Wenn ich kein Golfer geworden wäre, würde ich wahrscheinlich als Manager arbeiten. Sportmanage-

Ich kann schwer sagen, wo ich mich in 10 Jahren sehen werde, weil sehr viel sehr schnell passieren kann. Ich werde weiterhin mein Bestes geben und bei jedem Training und Turnier alles aus mir raus- holen. Ich wäre in 10 Jahren gerne noch ein Golfprofi und on Tour. Aber ich bin immer auf das nächste Turnier fokus- siert und denke nicht allzu sehr an etwas anderes. Gibt es eine Situation in deinem Golfer-Leben, die du gerne ungeschehen machen würdest oder gerne wiederholen würdest (Schlag, Putt etc.)? Ich würde gerne jeden schlechten Schlag, den ich in meiner Karriere gemacht habe,

Ich denke, für die meisten Golfer meiner Generation ist Tiger Woods ein Idol. Als ich aufwuchs, war er gerade in seiner Primetime und hat alles in Grund und Boden gespielt. Das war schon toll zum Zu- schauen und hat mich und viele andere Kinder zum Golf

gebracht. Jetzt als Profi realisiere ich immer mehr wie stark er wirklich

ment hat mich immer schon interessiert und

ich würde gerne anderen Sportlern auf ihrem Weg helfen und sie unterstützen.

Fotos: Red Bull Content Pool/Privat

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