Legal Startup 1 - page 8

Die in der nachfolgenden Checkliste aufgeführten Punkte
sollten Sie zusammen mit Ihrem auf Existenzgründungs-
recht spezialisierten Rechtsanwalt besprechen:
• Benennung der Gesellschaftsform
• Name und Anschrift aller Gesellschafter
• Das Geschäftsjahr der Unternehmensgründung
• Bezeichnung der Firma (= Name Ihres Unternehmens),
des Gegenstands und des Sitzes des Unternehmens
• Nur bei der KG: Bestimmung der persönlich (Komple-
mentäre) und beschränkt (Kommanditisten) haftenden
Gesellschafter
• Benennung der einzelnen zu leistenden Beiträge aller
Gesellschafter, des Zeitpunkts, wann sie erbracht werden
müssen und eine genaue Auflistung der Beteiligungsver-
hältnisse (bei der GmbH: Festlegung des Stammkapitals
und Höhe der einzelnen Stammeinlagen)
• Pflicht zur Errichtung einzelner Gesellschafterkonten
zur Verbuchung von Gewinnen, Verlusten, Rücklagen,
Gewinnanteilen, Vergütungen, Darlehen
• Die Ausgestaltung der Beendigung bzw. Auflösung der
Gesellschaft
• Die Regelung des Wechsels im Mitgliederbestand der
Gesellschafter
• Spezielle Nachfolgeregelungen für den Todesfall
• Die Organisation bzw. Verteilung der Geschäftsführung
• Die Berechtigungen zur Vertretung des Unternehmens
• Die Möglichkeiten zur Einziehung von Geschäftsantei-
len und zum Ausschluss einzelner Gesellschafter
• Die Verpflichtung, nicht in Konkurrenz zum eigenen
Unternehmen zu treten
• Die Ausgestaltung von Gesellschafterversammlungen,
Stimmrechten und Gesellschafterbeschlüssen
• Konkrete Benennung der Befugnisse der Gesellschafter-
versammlung
• Die Bestimmungen über Buchführung, Bilanzierung
und Gewinn- und Verlustrechnung
• Konkrete Gewinn- und Verlustbeteiligungen
• Ggf. Entnahmerechte der Geschäftsführer und Gesell-
schafter
• Ggf. Vergütungsregeln sowie Regeln zu Urlaub und
Krankheit der Geschäftsführer
• Schlussbestimmungen: Z. B. Schriftform-, Schieds- und
salvatorische Klauseln
10. Weiterführende Literaturhinweise
Weitere Informationen zu der Wahl der richtigen Rechts-
form finden Sie u. a. bei:
Hahn, Nicco, „GbR, UG, GmbH § Co.“, München 2010, ISBN:
978-3-406-60881-0
Engelken, Eva, „Der Rechtsratgeber für Existenzgründer“, S. 112
- 133, München 2009, ISBN: 978-3-86881-025-7
Hofert, Svenja, „Praxisbuch Existenzgründung“, S. 115 - 144, 6.
Auflage, Offenbach 2012, ISBN: 978-3-86936-436-0
Wien, Andreas, „Existenzgründung“, S. 65 - 92, München 2009,
ISBN: 978-3-486-58744-9
Von Collrepp, Friedrich, „Handbuch Existenzgründung“, S. 108 -
189, 6. Auflage, Stuttgart 2011, ISBN: 978-3-7910-3119-4
B. Neugründung oder Un-
ternehmensübernahme
Beabsichtigen Sie den Schritt in die Selbstständigkeit
durch die Übernahme eines bereits bestehenden Unter-
nehmens, kann dies den Vorteil mit sich bringen, dass Sie
bereits bei der Unternehmensgründung auf einen gewis-
sen Kundenstamm zurückgreifen können. Auch bereits
eingerichtete Geschäftsräume oder die Übernahme erfah-
rener Mitarbeiter können hierfür ein ausschlaggebendes
Kriterium sein.
1. Der Unternehmenskauf
Die klassische Variante der Übernahme eines bestehen-
den Unternehmens ist ein „Kauf “. Der Kauf eines Unter-
nehmens bedeutet einerseits den Erwerb einer Sachge-
samtheit, andererseits die Übernahme aller bestehenden
Vor- und Nachteile von Ihrem Vorgänger. Deswegen gibt
es zwei Aspekte, die maßgeblich beim Erwerb eines frem-
den Unternehmens zu beachten sind. Zunächst ist es der
zu erwerbende Betrieb als solcher: Wieso wird er (tatsäch-
lich) veräußert? Lohnt sich diese Investition? Falls Sie zu
dem Entschluss kommen, ein bestehendes Unternehmen
zu erwerben, stellt sich in einem zweiten Schritt die Frage
nach der Ausgestaltung des Unternehmenskaufvertrags.
a) Die Entscheidung für einen Unternehmens-
kauf
Sie werden ein bestehendes Unternehmen nur dann er-
werben wollen, wenn Sie die Erwartung haben, mit die-
sem künftig Gewinn zu erwirtschaften. Bekommen Sie
ein konkretes Angebot für einen Unternehmenserwerb,
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